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POLITIK/8181: Aus Parlament und Gesellschaft - 11.06.2019 (SB)


VOM TAGE


Wirtschaft muß den Menschen dienen und nicht umgekehrt

Bundeskanzlerin Merkel ist auf der Festveranstaltung zum 100jährigen Bestehen der Internationalen Arbeitsorganisation ILO in Genf als Rednerin aufgetreten. Sie plädierte dafür, daß die Wirtschaft den Menschen dient und nicht umgekehrt. Sie sollten nicht als Produktionsfaktoren eingesetzt werden, sondern müßten sich verwirklichen und ihre Talente entfalten können. In einer eng vernetzten Welt müsse man deutlich besser Wirtschaftswachstum zu tatsächlichem sozialen Fortschritt entwickeln. Angesichts der arbeitsteiligen Wirtschaft mit ihren vielen Abhängigkeiten seien eine verläßliche internationale Zusammenarbeit und gemeinsame Regeln unverzichtbar. Das gelte nicht nur mit Blick auf die Internationale Arbeitsorganisation, sondern auch auf die Welthandelsorganisation. Der Kompromiß sei Teil der internationalen Kooperation.

Zu den von der ILO eingeladenen 13 Rednern und Rednerinnen gehörten auch Rußlands Ministerpräsident Medwedew und Frankreichs Präsident Macron. Letzterer sprach sich gegen die Dominanz des Neoliberalismus aus und warf dem Kapitalismus die beschleunigte Anhäufung von Reichtümern bei wachsender Ungleichheit vor. Das Projekt Europa, so Macron, sollte nicht nur für Freiheit, sondern auch Solidarität stehen.

11. Juni 2019


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