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POLITIK/8248: Aus Parlament und Gesellschaft - 12.09.2019 (SB)


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Peking bestellt wegen Hongkonger Aktivisten deutschen Botschafter ein

Der am Montagabend in Berlin eingetroffene chinesische Aktivist Joschua Wong hat auf einer Bundespressekonferenz am Mittwoch Hongkong als das neue Berlin in einem neuen Kalten Krieg bezeichnet. Zuvor hatte sich Bundesaußenminister Heiko Maas mit Wong am Rande eines von der Zeitung Bild im Bundestagsgebäude veranstalteten Festes ablichten lassen. Die Regierung in Peking sieht in der Unterstützung Wongs durch die Bundesregierung einen Affront und eine Einmischung in innere Angelegenheiten der Volksrepublik. Nach einem ersten Protest gegen die Respektlosigkeit wurde Deutschlands Botschafter in Peking formell ins Außenministerium einbestellt. Dem chinesischen Botschafter in Deutschland, Wu Ken, zufolge haben deutsche Politiker bedauerlicherweise einen Anstifter zu Gewalttaten in Hongkong empfangen und sich in eine innere Angelegenheit Chinas eingemischt. Laut Wu wird der Vorfall die bilateralen Beziehungen sehr belasten. China ist seit einigen Jahren vor den Niederlanden, den USA und Frankreich der größte Handelspartner Deutschlands.

12. September 2019


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