Schattenblick → INFOPOOL → NACHRICHTEN → VOM TAGE


POLITIK/8482: Aus Parlament und Gesellschaft - 04.05.2020 (SB)


VOM TAGE


Internationale Geberkonferenz im Kampf gegen Corona-Pandemie

Die internationale Initiative "Global Response" hat am Montag bei einer Videokonferenz Gelder für die Entwicklung von Impfstoffen gegen Sars-CoV-2 und Arzneien zur Behandlung von Covid-19 gesammelt. Die Medikamente sollen der Menschheit zu erschwinglichen Preisen zugänglich gemacht werden. Die von Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Norwegen und Saudi-Arabien mitorganisierte Konferenz hatte sich Zusagen über insgesamt 7,5 Milliarden Euro zum Ziel gesetzt. Laut Uno-Generalsekretär Guterres werden insgesamt rund 40 Milliarden Euro für die Entwicklung von Impfstoffen und Arzneien benötigt. Das Geld sollen Staaten, internationale Organisationen, Finanzinstitutionen und Stiftungen aufbringen. Die EU-Kommissionspräsidentin von der Leyen sagte zum Auftakt der Konferenz eine Milliarde Euro zu. Sie betonte, die Medikamente müßten für jeden Menschen erhältlich und erschwinglich sein. Bundeskanzlerin Merkel zog mit 525 Millionen Euro nach und erklärte, die Coronavirus-Pandemie als globale Herausforderung sei nur in internationaler Zusammenarbeit zu bewältigen. Die Kanzlerin bedauerte, daß nicht alle Staaten zu dieser multilateralen Kooperation bereit sind. Frankreichs Präsident Macron ergänzte, "Jeder-für-sich" wäre ein großer Fehler. Ein Corona-Impfstoff werde ein öffentliches Gut sein, das niemandem gehöre, sondern allen. Macron sagte 515 Millionen Euro zu. Auch die Ministerpräsidenten von Japan und Kanada, Abe und Trudeau, plädierten für mehr internationale Zusammenarbeit. Sie versprachen rund 760 bzw. 550 Millionen Euro. Weltgesundheitsorganisation, Weltbank und private Stiftungen wie der Wellcome Trust und die Bill and Melinda Gates Foundation unterstützen die Initiative. Die EU-Kommission plant, 7,5 Milliarden Euro in die Entwicklung eines Impfstoffs zu stecken, zwei Milliarden Euro für Behandlungsmöglichkeiten aufzuwenden und mit 1,5 Milliarden Euro die Testkapazitäten weltweit auszuweiten. Als Empfänger sind vor allem anerkannte globale Gesundheitsorganisationen wie die internationalen Impfstoffallianzen Cepi und Gavi vorgesehen.

4. Mai 2020


Zur Tagesausgabe / Zum Seitenanfang