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SONSTIGES/8486: Tragisches und Kurioses - 08.06.2020 (SB)


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Sklavenhändler-Denkmal in Bristols Hafen versenkt

Ausgelöst durch den Mord an dem Afroamerikaner George Floyd bei einem Polizeieinsatz in Minneapolis, kam es am vergangenen Wochenende in zahlreichen Städten weltweit zu Protesten gegen Rassismus und Polizeigewalt.

Im südwestenglischen Bristol gingen einige Demonstranten noch einen Schritt weiter. Sie holten am Fluß Avon die Statue des Händlers Edward Colston, der im 17. Jahrhundert mit dem Kauf und Verkauf von Zehntausenden Menschen aus Afrika reich geworden war, vom Sockel und versenkten das Standbild im Hafenbecken. Zu der Kundgebung waren rund 10.000 Menschen erschienen.

Vielen Bewohnern von Bristol war die Bronze aus dem Jahr 1895 schon lange ein Dorn im Auge. Während er seinen Reichtum über viele Jahre durch Menschenhandel vermehrt hatte, versuchte Colston später, sein Ansehen durch großzügige Spenden für den Bau von Krankenhäusern und Schulen zu verbessern.

Viele Bristoler sahen in dem Standbild jedoch einen Schandfleck. Etwa 11.000 Bürger unterzeichneten eine Petition mit der Aufforderung zur Entfernung des vermeintlich reumütigen Gönners. Zunächst ermittelt die Polizei jedoch gegen die Bilderstürmer.

8. Juni 2020


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