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WIRTSCHAFT/8185: Märkte und Finanzen - 02.07.2019 (SB)


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Fairtrade kommt bei den ärmsten Landarbeitern in Afrika kaum an

Der Konsum von Produkten, die nachweislich eines Siegels fair gehandelt wurden und deswegen etwas teurer als Produkte aus unfairem Handel sind, kommt nicht unbedingt allen bei der Produktion in Afrika eingesetzten Landarbeitern zugute. Das ergab eine Untersuchung der Universität Göttingen, die im Fachmagazin "Nature Sustainability" unter dem Titel "Effects of Fairtrade on the livelihoods of poor rural workers" (Auswirkungen fairen Handels auf den Lebensunterhalt armer Landarbeiter) veröffentlicht wurde. Demnach profitieren wohl die Angestellten lokaler Genossenschaften von Fairtrade, aber oft nicht die Arbeiter von Kleinbauern. Diese gehören häufig zu den Ärmsten der Armen im ländlichen Raum, berichtete der leitende Autor der Studie, der Göttinger Agrarökonom Martin Qaim. Diese große Bevölkerungsgruppe werde von den Entwicklungsorganisationen oft übersehen. Für die Studie waren Angaben zu 1000 Kakaobauern und Landarbeitern aus 50 verschiedenen Genossenschaften in der Elfenbeinküste ausgewertet worden. Das Fairtrade-Siegel für deutsche Produkte vergibt der gemeinnützige Verein TransFair. Dessen Angaben zufolge haben Verbraucher in Deutschland 2018 für Fairtrade-Produkte rund 1,6 Milliarden Euro ausgegeben.

2. Juli 2019


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