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WIRTSCHAFT/8225: Märkte und Finanzen - 03.09.2019 (SB)


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Was der Westen entlang Chinas neuer Seidenstraße investiert

Die Volksrepublik China investiert seit 2013 verstärkt in Staaten Asiens, Europas und Afrikas, um ihre Handelsbeziehungen auszubauen und Peking in den Regionen Einfluß zu verschaffen. Im Rahmen des Programms "neue Seidenstraße" flossen in diese Länder zwischen 2013 und 2017 umgerechnet 285 Milliarden US-Dollar aus China. Im selben Zeitraum investierte der Westen in diesen Ländern 290 Milliarden US-Dollar. Das belegen Ökonomen der Universität Duisburg-Essen mit der am Montag vorgestellten Studie "Was der Westen entlang Chinas neuer Seidenstraße investiert" im Auftrag der Bertelsmann Stiftung. Demnach waren in nur fünf der 25 untersuchten Empfängerländer chinesische Investitionen höher als westliche. Die Autoren der Studie berücksichtigten sowohl staatliche Entwicklungshilfe als auch privatwirtschaftliche Direktinvestitionen. Die Wissenschaftler empfehlen den Staaten des Westens, dem Beispiel Chinas zu folgen, welches seine Investitionen sehr viel konsequenter zur Einflußnahme und Konsolidierung seiner Wirtschaftsbeziehungen nutzt. Dazu sollte der Westen entlang der "neuen Seidenstraße" seine eigenen Institutionen, Technologien, Geschäftsmodelle und Wertvorstellungen stärker als bisher implementieren und dabei vor allem die Standards der Entwicklungszusammenarbeit setzen.

3. September 2019


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