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WIRTSCHAFT/8360: Märkte und Finanzen - 17.01.2020 (SB)


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LPT verliert Betriebsgenehmigung für Tierversuchslabor Mienenbüttel

Der Landkreis Harburg hat nach Angaben des Landratsamts vom Freitag dem Versuchslabor Laboratory of Pharmacology and Toxicology (LPT) mit sofortiger Wirkung die Betriebsgenehmigung für das Tierversuchslabor Mienenbüttel (Neu Wulmstorf) entzogen. Dort hatte im Oktober ein eingeschleuster Aktivist der Organisation Soko Tierschutz eklatante Mißstände im Umgang mit Affen und Hunden aufgedeckt. Daraufhin hatten das zuständige Veterinäramt und das Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit Strafanzeige gestellt. Beim Landkreis ist man zu der Überzeugung gelangt, daß die Zuverlässigkeit des Betreibers nicht mehr gegeben ist. LPT muß die in Mienenbüttel verbliebenen Tiere binnen 14 Tagen abgeben und sich mit den Behörden vorab über die Empfänger ins Einvernehmen setzen. Das betrifft 96 Hunde. 80 weitere Hunde und 49 Katzen konnten bereits Anfang des Monats an Tierschutzorganisationen und Privatpersonen vermittelt werden. Die in dem Labor eingesetzten Affen wurden einem Versuchstierhändler in den Niederlanden übergeben, wie die Soko Tierschutz am Freitag berichtete. LPT führt im Auftrag von Chemie- und Pharma-Unternehmen Tierversuche durch. Die Versuche in den LPT-Laboren in Hamburg-Neugraben und im schleswig-holsteinischen Löhndorf gehen weiter. Wegen anhängiger strafrechtlicher Ermittlungen gab das Harburger Landratsamt keine Details seiner Entscheidung bekannt, gegen die LPT immer noch rechtliche Schritte einleiten kann.

17. Januar 2020


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