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WIRTSCHAFT/8386: Märkte und Finanzen - 12.02.2020 (SB)


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Westafrika soll Wasserstoff nach Deutschland exportieren

Bundesforschungsministerin Anja Karliczek (CDU) hat am Dienstag in Berlin mit Yahouza Sadissou, dem Amtskollegen aus dem westafrikanischen Niger, über die geplante strategische Zusammenarbeit im Bereich Wasserstofftechnologie und -handel gesprochen. Die Bundesregierung will Wasserstoff als Energieträger der Industrie in Deutschland großmaßstäblich zur Verfügung stellen. Die erforderlichen Kapazitäten an Ökostrom reichen dafür nicht aus. An der Stelle könnten westafrikanische Staaten einspringen, die über Ressourcen an Wind und Sonne verfügen. Das benötigte Wasser könnte über Entsalzungsanlagen aus dem Atlantik gewonnen werden. Karliczek und Sadissou wollen zusammen mit 15 Staaten bis Ende des Jahres einen sogenannten Potentialatlas für nachhaltig produzierten Wasserstoff auflegen. Den daraus ableitbaren Erkenntnissen zufolge sollen in Afrika Demonstrationsprojekte unter Beteiligung von Industrie und Wissenschaft realisiert werden. Investoren werden noch gesucht. Zur Förderung des wissenschaftlichen Austausches steuert die Bundesregierung in den kommenden Jahren 30 Millionen Euro bei. Sadissou will im Rahmen der Wasserstoffpartnerschaft zunächst einmal zur Energieversorgung des eigenen Landes beitragen und erst auf längere Sicht Wasserstoff exportieren. Das Bundeswirtschaftsministerium schlägt mit seiner Ende Januar vorgestellten Wasserstoffstrategie vor, bis 2030 rund ein Fünftel des in Deutschland verbrauchten Wasserstoffs mit regenerativer Energie zu erzeugen. Auf längere Sicht soll Wasserstoff außer aus Westafrika aus Nordafrika und auch Australien importiert werden.

12. Februar 2020


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