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MELDUNG/124: Von den ersten Quasaren bis zu erdähnlichen Planeten (idw)


Astronomische Gesellschaft - 10.09.2015

Von den ersten Quasaren bis zu erdähnlichen Planeten

Pressemitteilung der Astronomischen Gesellschaft (AG) und der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel


"From the First Quasars to Life-Bearing Planets - from Accretion Physics to Astrobiology" - unter diesem Titel findet vom 14. bis 18. September 2015 in Kiel die internationale Herbsttagung der Astronomischen Gesellschaft (AG) statt. Knapp 300 Fachleute aus der ganzen Welt werden an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel die neuesten Forschungsergebnisse aus vielen verschiedenen Gebieten der modernen Astrophysik präsentieren und diskutieren. Diese fachliche Breite ist ein besonderes Merkmal von AG-Tagungen - wie auch die Verleihung wichtiger Forschungspreise


Wenn Materie sich sammelt?

Wo auch immer sich im Kosmos größere Strukturen bilden, spielt die Gravitation die zentrale Rolle. Wenn sich aus ursprünglich kleinen Dichteschwankungen nach und nach immer mehr Materie in einem Raumgebiet konzentriert, entstehen sehr oft rotierende, scheibenartige Gebilde, in deren Zentrum ein neuer Stern entsteht und in deren Außenbereichen sich Planeten bilden. Dieses "Aufsammeln" von Materie - Akkretion genannt - beobachten wir im Kosmos jedoch auch auf sehr viel größeren räumlichen und energetischen Skalen. So beobachtet man Akkretionsscheiben beispielsweise auch in der Umgebung von supermassereichen Schwarzen Löchern in den Zentren aktiver Galaxien, deren leuchtkräftigste Vertreter die Quasare sind.

"Die Bedeutung solcher Akkretionsphänomene, wie wir sie intensiv auf der AG-Tagung in Kiel diskutieren werden, reicht heute von der klassischen Astrophysik bis hin zur noch jungen Astrobiologie. Dort geht es unter anderem um die Bildung von möglicherweise Leben beherbergenden Planeten", so der Präsident der Astronomischen Gesellschaft, Prof Dr. Matthias Steinmetz. Neben reinen Forschungsthemen spielen in den Plenumsvorträgen und den zwölf kleineren Vortragsrunden (Splintermeetings) auch Teleskope und Observatorien mit deren Messinstrumenten eine wichtige Rolle.


Preise und Ehrungen

In der offiziellen Eröffnungsveranstaltung am Tagungs-Dienstag, dem 15. September, ehrt die AG Prof. Dr. Immo Appenzeller (Heidelberg) mit der Karl-Schwarzschild-Medaille, der höchsten Auszeichnung für Astronomie in Deutschland (Details in der Pressemitteilung der AG vom 9. September 2015). Ebenfalls verliehen werden: der Ludwig-Biermann-Preis für herausragende Nachwuchsforscherinnen und -forscher an Dr. Ivan Minchev (Potsdam); der Doktorandenpreis an Dr. Cornelia Müller (Würzburg) und der Sonderpreis "Jugend forscht" an Robin Heinemann und Patricia Asemann aus Kassel. Darüber hinaus verleiht das Max-Planck-Institut für Astronomie Heidelberg den Roelin-Preis für Wissenschaftspublizistik an Prof. Dr. Karl-Heinz Lotze aus Jena.


Öffentlicher Abendvortrag und weitere Veranstaltungen

Das wissenschaftliche Tagungsprogramm in Kiel wird durch spezielle Treffen zur Astronomiegeschichte, zu Astronomie und Bildung sowie zur Öffentlichkeitsarbeit ("Public Outreach") in der Astronomie ergänzt. Weiterhin finden Treffen der Doktoranden und des Astro-Frauen-Netzwerks statt, sowie eine Lehrerfortbildung.

Der traditionelle öffentliche Abendvortrag steht diesmal unter dem Titel "Von der Kieler Förde zum Mars" und wird von Prof. Dr. Robert Wimmer-Schweingruber aus Kiel gehalten (Donnerstag, 17. September 2015, 19:30 Uhr im Frederik-Paulsen-Hörsaal/Audimax).

Detaillierte Angaben zum Tagungsprogramm finden Sie auf der Webseite ag15.astrophysik.uni-kiel.de. Der Kongress der Astronomischen Gesellschaft findet auf Einladung der Abteilung "Astrophysik Kiel" des Instituts für Theoretische Physik und Astrophysik der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel im Audimax am Christian-Albrechts-Platz statt.


Die Astronomische Gesellschaft (AG) ist eine Organisation zur Förderung der Wissenschaft. Zu ihren wichtigsten Aktivitäten zählen: die Durchführung von wissenschaftlichen Tagungen, die Herausgabe von Publikationen, die Förderung junger Astronomen, die Auszeichnung hervorragender Wissenschaftler, sowie die Öffentlichkeitsarbeit und Bildung. Weitere Informationen finden Sie unter
www.astronomische-gesellschaft.org.

Vorstand der Astronomischen Gesellschaft:
Wolfgang Fiedler, Henfling-Gymnasium Meiningen (Vorstandsmitglied ohne Amt)
Prof. Dr. Susanne Hüttemeister, Planetarium Bochum (Rendantin)
Dr. Klaus Jäger, Max-Planck-Institut für Astronomie Heidelberg (Pressereferent)
Dr. Sonja Schuh, Max-Planck-Institut für Sonnensystemforschung Göttingen (Vorstandsmitglied ohne Amt)
Prof. Dr. Matthias Steinmetz, Leibniz-Institut für Astrophysik Potsdam (AIP) (Präsident)
Dipl.-Phys. Regina von Berlepsch, Leibniz-Institut für Astrophysik Potsdam (AIP) (Schriftführerin)
Prof. Dr. Joachim Wambsganß, Zentrum für Astronomie der Universität Heidelberg (ZAH) (Vizepräsident)

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung unter:
http://idw-online.de/de/institution1644

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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft e. V. - idw - Pressemitteilung
Astronomische Gesellschaft, Dr. Klaus Jäger, 10.09.2015
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 12. September 2015

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