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MELDUNG/030: Geschichte der Zoologie und der Evolutionsbiologie aufarbeiten (idw)


Friedrich-Schiller-Universität Jena - 17.08.2010

Geschichte der Zoologie und der Evolutionsbiologie aufarbeiten

Biologen der Universität Jena erhalten Forschungsstipendium der Stockholmer Akademie


Jena (17.08.10) - Nach Forschungsaufenthalten in 2003 und 2005 werden Prof. Dr. Uwe Hoßfeld und Prof. Dr. Lennart Olsson von der Universität Jena auch in diesem Jahr in Schweden forschen. Im kommenden Winter werden die Biologen erneut beim Zentrum für Wissenschaftsgeschichte, ein Forschungsinstitut an der Königlichen Akademie der Wissenschaften in Stockholm, über Biologie- und Anthropologiegeschichte recherchieren. Möglich macht diesen Forschungsaufenthalt ein Stipendium in Höhe von 25.000 schwedischen Kronen (zirka 2.600 Euro), das die Akademie dem Zoologen Olsson und dem Biologiedidaktiker Hoßfeld gerade gewährt hat.

Im Mittelpunkt der diesjährigen Archivforschungen stehen zum einen die Geschichte der Zoologie und Evolutionsbiologie in Schweden, die über Jahrhunderte wichtige Impulse aus Deutschland erhielt. Außerdem wollen die Jenaer Forscher die Kontakte zwischen schwedischen und deutschen Biologen im 20. Jahrhundert untersuchen. Prof. Hoßfeld will zudem die schwedische Bildungslandschaft zum Unterrichtsfach Biologie kennenlernen und plant, erste Kontakte zu knüpfen.

Die schwedischen Zoologen, denen sich Prof. Olsson v. a. widmen wird, sind der Stockholmer Ordinarius für Zoologie Prof. Dr. Nils Holmgren (1877-1945) und der in Uppsala an der dortigen Universität tätige Entomologe PD Dr. Douglas Melin (1895-1946). Beide Wissenschaftler haben sich mit der neuen Genetik, dem Mendelismus, befasst. Olsson will untersuchen, wie sie auf die sich entwickelnde sogenannte "Moderne Synthese" in der Evolutionsbiologie reagierten. Prof. Hoßfeld interessiert sich zusätzlich für Lehrkonzepte in der Zoologie und schwedische Unterrichtsmittel, wie sie etwa in den Sammlungen (insbesondere im Naturhistorischen Reichsmuseum in Stockholm) vorliegen.

Von der Schwedischen Akademie der Wissenschaften in Stockholm werden in jedem Jahr nur maximal zwei Gastforscherstipendien vergeben, die in internationaler Konkurrenz nach der Qualität der eingereichten Projektvorstellungen ausgewählt werden. Die Bewerber müssen promoviert sein und durch eine Anstellung eine Grundfinanzierung mitbringen, die durch das schwedische Stipendium aufgestockt wird.

"Wir freuen uns sehr, dass wir erneut die Möglichkeit erhalten, unsere historischen Forschungen weiterzuführen", sagt Olsson, der dem Besuch in seinem Heimatland ungeduldig entgegensieht. "Wir scheinen einen guten Eindruck hinterlassen zu haben und konnten auch ansehnliche Ergebnisse aus den letzten Aufenthalten gewinnen", kommentiert Hoßfeld die Tatsache, dass sie nun zum dritten Mal für das seltene Stipendium ausgewählt wurden.

Weitere Informationen unter:
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Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung unter:
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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft e. V. - idw - Pressemitteilung
Friedrich-Schiller-Universität Jena, Axel Burchardt, 17.08.2010
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E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 19. August 2010