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MELDUNG/270: Eine bessere Welt ist möglich - Symposium "Experiment Zukunft - Wertedenken in der Chemie" (idw)


Gesellschaft Deutscher Chemiker e.V. - 08.08.2017

Eine bessere Welt ist möglich

Symposium "Experiment Zukunft - Wertedenken in der Chemie"


Welchen Beitrag kann die Chemie leisten, um unsere Lebensgrundlagen auf der Erde zu bewahren? Welche Verantwortung tragen Chemikerinnen und Chemiker bei der Gestaltung dieser Zukunft? Diese und weitere grundlegende Fragen wird die Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh) auf ihrem Symposium "Experiment Zukunft - Wertedenken in der Chemie" mit Fachleuten und Laien am 14. September in Berlin diskutieren. "Wir wollen neue Denkansätze in die Auseinandersetzung darüber bringen, welche Rolle die Chemie und ganz allgemein die Wissenschaft in unserer Welt spielen", sagt die Präsidentin der GDCh, Professorin Dr. Thisbe K. Lindhorst. Eingebettet ist die Veranstaltung in das GDCh-Wissenschaftsforum Chemie 2017, mit dem die Fachgesellschaft ihr 150-jähriges Bestehen feiert.

"Die Annahme, dass es die Natur schon richten wird, gilt heutzutage nicht mehr", erklärt Thisbe Lindhorst die Motivation für die ungewöhnliche Diskussionsveranstaltung: "Wir Menschen haben in den vergangenen 200 Jahren so stark auf unseren Planeten eingewirkt, dass unsere Lebensgrundlagen in Gefahr sind. Deshalb müssen wir jetzt dafür sorgen, dass wir und nachfolgende Generationen eine gute Zukunft haben." Dabei gelte es mehr als nur die wissenschaftliche Perspektive zu berücksichtigen, so die GDCh-Präsidentin weiter: "Wir müssen viel stärker die ethische Dimension unserer Forschung mitdenken. Ein neues Wertedenken in der Wissenschaft - in unserem Fall in der Chemie - ist nötig, damit uns das Experiment Zukunft gelingt."

Lebendig soll dieser Ansatz durch ein neuartiges Konzept werden, das die GDCh für das Symposium entwickelt hat: Zunächst geben Vertreterinnen und Vertreter aus Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft Impulse zu den vier Themenfeldern "Krieg und Frieden", "Arm und reich", "Leben und Tod" sowie "Satt und hungrig". Dabei sollen unterschiedliche Positionen herausgearbeitet werden, die die Rolle der Chemie durchaus auch kritisch beleuchten. Thisbe Lindhorst: "Im Themenfeld Krieg und Frieden geht es beispielsweise um chemische Waffen: An ihrer Entwicklung waren Chemiker beteiligt; andere haben sich - auch im Rahmen der GDCh - lange Jahre für das Verbot von Chemiewaffen stark gemacht. Wir wollen an solchen Beispielen demonstrieren, wie ethische und philosophische Ansätze unsere Forschung beeinflussen und Chemikern helfen, ihrer Verantwortung gerecht zu werden."

Im Anschluss an die Impulsreferate sind dann auch die etwa 200 Gäste des Symposiums aus Wissenschaft, Industrie, Politik und Zivilgesellschaft aufgefordert, sich an der Diskussion zu beteiligen. Das gemeinsame Ziel: eine Vision für eine von Werten geleitete und verantwortungsbewusste Chemie der Zukunft. "Wir erhoffen uns hier wertvolle Beiträge gerade auch von den Nicht-Chemikern", sagt Lindhorst: "Wir wollen gemeinsam ein Abschlusskommuniqué erarbeiten, als Basis für eine weitere gesellschaftliche Diskussion über die Rolle der chemischen Forschung bei der Gestaltung der Zukunft. Ich bin fest davon überzeugt, dass eine bessere Zukunft möglich ist - und dass die Chemie dazu etwas beitragen kann."

Das Symposium "Experiment Zukunft - Wertedenken in der Chemie" steht unter der Schirmherrschaft der Bundesministerin für Bildung und Forschung, Professorin Dr. Johanna Wanka.

Die Veranstaltung findet am 14. September 2014 ab 9 Uhr im Spreespeicher, Stralauer Allee 2 in Berlin statt.

Das vollständige Programm finden Sie unter unten stehendem Link [1].


Die Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh) gehört mit rund 31.000 Mitgliedern zu den größten chemiewissenschaftlichen Gesellschaften weltweit. Sie fördert die wissenschaftliche Arbeit, Forschung und Lehre sowie den Austausch und die Verbreitung wissenschaftlicher Erkenntnis. 2017 feiert die Gesellschaft ihr Jubiläum: Vor 150 Jahren gründete August Wilhelm von Hofmann in Berlin mit der Deutschen Chemischen Gesellschaft die erste Vorgängerorganisation der GDCh.


Weitere Informationen unter:
[1] https://www.wifo2017.de/tms/frontend/index.cfm?l=7210&sp_id=1&selMicrosite=14479
http://www.wifo2017.de
http://www.gdch.de

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung unter:
http://idw-online.de/de/institution122

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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft e. V. - idw - Pressemitteilung
Gesellschaft Deutscher Chemiker e.V., Dr. Karin J. Schmitz, 08.08.2017
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 10. August 2017

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