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INFORMATIONSTECHNOLOGIE/731: PROPEDES schützt Fußgänger und hilft, Unfälle zu vermeiden (idw)


Leibniz Universität Hannover - 14.03.2012

PROPEDES schützt Fußgänger und hilft, Unfälle zu vermeiden

Institut für Mikroelektronische Systeme an der Leibniz Universität Hannover entwickelt Hardware für Fahrerassistenzsystem


Sie sind die schwächsten Verkehrsteilnehmer: Fußgänger sind im Dunkeln oder bei eingeschränkten Sichtverhältnissen nur schlecht zu erkennen und verfügen über keinerlei Schutz. Ein jetzt abgeschlossenes Forschungsprojekt sorgt mit einem neuartigen Fahrerassistenzsystem für mehr Sicherheit von Passanten - insbesondere in der Dunkelheit.

PROPEDES steht für Predictive Pedestrian Protection at Night und wurde vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) mit insgesamt 5,5 Millionen Euro gefördert. Projektpartner waren das Institut für Mikroelektronische Systeme der Leibniz Universität Hannover, die Daimler AG, die ProDesign GmbH, die Robert Bosch GmbH sowie das Steinbeis Innovationszentrum Embedded Design und Networking.

Fast jeder Zweite, der bei einem Unfall in der Stadt bei Dunkelheit ums Leben kommt, ist zu Fuß unterwegs. PROPEDES setzt daher auf moderne Methoden der Fußgängererkennung. Dafür wird ein Fahrerassistenzsystem in Höhe des Rückspiegels installiert. Mittels digitaler Signalverarbeitung werden die Informationen verschiedener Sensortechnologien wie Infrarot-Videosystemen und mechanisch scannenden Radarsystemen kombiniert.

Rund 30 Bilder in der Sekunde wertet das System aus und kann damit schneller reagieren als ein Mensch. Was das menschliche Auge nachts häufig nur als kleinen grauen Fleck im Dunkeln wahrnimmt, erkennt das Fahrerassistenzsystem im Bruchteil einer Sekunde als Spaziergänger am Fahrbahnrand. Hält der Fahrer mit seinem Auto weiter auf den Passanten zu, wird automatisch ein Bremsvorgang eingeleitet.

Das Gerät erkennt jedoch nicht nur Fußgänger, sondern wertet auch Bilder von Fahrspuren, Verkehrsschildern und anderen Fahrzeugen aus. Dabei misst das System sowohl die Abstände in einem Bereich bis etwa 120 Meter als auch die Geschwindigkeit, mit der sich ein Objekt bewegt. Die Verwendung von zwei Kameras ermöglicht die Aufnahme von dreidimensionalen Bildern.

Das Forscherteam um Prof. Dr.-Ing. Holger Blume am Institut für Mikroelektronische Systeme hat die Hardware für die Signalverarbeitung entwickelt. Geräte wie dieses könnten bald Pflicht sein. Etwa für das Jahr 2015 wird eine EU-Norm erwartet, die einen integrierten Fußgängerschutz in Fahrzeugen vorschreibt.

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung unter:
http://idw-online.de/de/institution128


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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft e. V. - idw - Pressemitteilung
Leibniz Universität Hannover, Andrea Wiese, 14.03.2012
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 16. März 2012