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PROJEKT/581: 10 Jahre Wohnheim Bünde (Bethel)


Pressemitteilung der v. Bodelschwinghschen Anstalten Bethel - 20.05.2009

10 Jahre Wohnheim Bünde
Umzug in die City: Ann-Kathrin Heinrich wird selbstständiger

"Alleine hätte ich das niemals geschafft!"


Bünde/Bielefeld-Bethel. Hamster, Handy, Walking-Stöcke und natürlich der Riesen-Kuschelhase. Bloß nichts vergessen!

"Jetzt hab ich alles zusammen, was ich auch auf eine einsame Insel mitnehmen würde", sagt Ann-Kathrin Heinrich mit einem prüfenden Blick auf ihr Gepäck und lächelt. Einsam wird es garantiert nicht werden, dort wo die 20-jährige geistig behinderte Frau hingeht. Sie ist stolz und freut sich. Mit der Unterstützung des Wohnheims Bünde hat sie es geschafft und kann den nächsten Schritt wagen. Heute zieht sie in ihre eigene Wohnung in die Innenstadt.

Seit Februar vergangenen Jahres lebt Ann-Kathrin Heinrich im Wohnheim Bünde der Behindertenhilfe Bethel an der Holzhauser Straße. Weil die junge Frau mit besonderen Verhaltensschwierigkeiten alleine nicht zurechtkommt, zog sie in die Betheler Einrichtung im Westen der Stadt. Ann-Kathrin Heinrich kann nicht ohne professionelle Unterstützung und Betreuung leben, weil sie sonst vereinsamen würde und im lebenspraktischen Bereich überfordert wäre. "Bei uns im stationären Wohnheim haben wir ihr geholfen, dass sie mehr Sicherheit bekommt. Gemeinsam haben wir geschaut, was sie braucht, um alleine wohnen zu können", berichtet Wohnheim-Leiter Diakon Werner Sewing.

Insgesamt 24 erwachsene Menschen mit leichter Behinderung und Verhaltensauffälligkeiten werden durch das Wohnheim Bünde betreut, das im Sommer sein 10-jähriges Bestehen feiert. "Wir haben viele junge Menschen mit ähnlichen Problemen, wie Ann-Kathrin Heinrich", sagt Werner Sewing. Das Wohnheim Bünde bietet seinen Nutzern so viel Hilfe an, dass sie irgendwann in der Lage sind, in eine ambulante Betreuung zu wechseln. Aber auch dauerhafte stationäre Wohnungen für Menschen, die nur noch bedingt Selbstständigkeit erlernen können, bietet die Einrichtung an. "Diesen Menschen ermöglichen wir, dass sie am gesellschaftlichen Leben in Bünde teilhaben können", so Sewing. Der Diakon lobt die Rahmenbedingungen für das Hilfeangebot in Bünde. "Die Stadt ermöglicht viel und ist der Integration von geistig behinderten Menschen sehr aufgeschlossen."

Für Ann-Kathrin Heinrich ist die neue Wohnung in der City als Zwischenschritt gedacht. Im "stationären Einzelwohnen" in der Eschstraße wird sie durch ihr vertraute Bezugspersonen der Einrichtung "unterstütztes Wohnen Bünde" betreut.

"Alleine hätte ich das niemals hinbekommen", weiß Ann-Kathrin Heinrich. Besonders in der Anfangszeit, als sie mitten im Prüfungsstress in ihrer Ausbildung zur Hauswirtschaftshelferin steckte, haben ihre die Mitarbeitenden viel Halt gegeben. Sie habe viel mit ihrer Bezugsbetreuerin "gegen die Angst geredet". "Überhaupt haben hier alle immer ein offenes Ohr für meine Sorgen und Probleme", sagt die gebürtige Mindenerin.

Als der Bulli für den Umzug vor das Wohnheim vorfährt, wirft Ann-Kathrin Heinrich einen letzten wehmütigen Blick in ihr leer geräumtes Zimmer. Dann schließt sie die Tür mit dem kleinen Papierschild auf dem ehemalige Mitbewohner ihr wünschen "Lass es dir gut gehen!"


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Quelle:
Pressemitteilung der v. Bodelschwinghschen Anstalten Bethel vom 20.05.2009
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veröffentlicht im Schattenblick zum 23. Mai 2009