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PROJEKT/586: Zweiter bundesweiter "Giving Back Day" von Cisco (LHZ)


Lebenshilfe Zeitung, Nr. 2 - Juni 2009

Gewinn und Vergnügen für beide Seiten
Zweiter bundesweiter "Giving Back Day" von Cisco zugunsten der Lebenshilfe:
Der IT-Konzern will der Gesellschaft etwas zurückgeben

Von Angelika Magiros


Fast 400 Computer-Fachleute waren dieses Mal für und mit behinderten Menschen im Einsatz. Sie strichen Räume in Wohnstätten, machten Spielplätze wieder flott oder pflanzten Bäume und Sträucher.


"Bei uns haben 14 Cisco-Beschäftigte schwer geschuftet", so berichtet Dorothee Niekamp-Käsgen über den Giving Back Day in der Integrativen Kita Lise-Meitner-Straße. "Sie haben sieben Räume und eine Turnhalle frisch gestrichen, in weiß, gelb und sogar pink - versteht sich, dass der pinkfarbene Raum schließlich Tagesgespräch war!" Doch die Kita und vier weitere Einrichtungen der Lebenshilfe Düsseldorf sind nicht die einzigen, in denen die Cisco-Teams am Abend des 2. April in jeder Hinsicht Frische und Farbigkeit hinterließen. Zeitgleich legten sich auch in München und Starnberg, Landshut, Nürnberg und Augsburg, in Stuttgart, Esslingen und Frankfurt am Main, in Berlin, Neuss und Pinneberg engagierte Firmenmitarbeiterinnen und -mitarbeiter für die Lebenshilfe ins Zeug.

Rund 400 Volunteers - etwa die Hälfte aller Cisco-Angestellten in Deutschland - waren insgesamt für die gute Sache unterwegs. Eine stolze Zahl. Denn zwar stellt Cisco in echtem Unternehmensengagement seine Mitarbeiter für den Giving Back Day frei, doch der fehlende Arbeitstag im Büro oder Außendienst bringt so manchen Cisco-Worker in Zeitnot, und die Teilnahme am Aktionstag ist strikt freiwillig.


Mit Pepp und Nachhaltigkeit

"Ungezwungen" und hoch motiviert ging es daher am Giving Back Day - zum Glück bei schönstem Wetter! - schon in aller Frühe los: Vielfach wurden Räume in Werkstätten und Wohnheimen, Schulen, Kindergärten und Geschäftsstellen renoviert oder Spielplätze und Außenanlagen hergerichtet. Einige Lebenshilfen nutzten jedoch auch die angestammten Kompetenzen der IT-Fachleute und ließen sich bei der Erstellung von Datenbanken oder bei der Neugestaltung ihres Internet-Auftritts helfen. Und kann ein "Blick direkt aus der Wirtschaft" nicht auch inspirierend sein, um mit Pepp und Nachhaltigkeit für die Idee der Lebenshilfe zu werben? Natürlich - ganz folgerichtig sah man am 2. April Cisco-Vertriebler über Marketingkonzepten für Stiftungen brüten oder Infomaterial erstellen.


Netzwerken einmal anders

"Einmal anders netzwerken" hieß für viele Cisco-Beschäftigten aber auch, den Kontakt zu Menschen mit Behinderung zu suchen, handwerkliche Projekte mit ihnen gemeinsam durchzuführen, Ausflüge für sie zu organisieren oder einfach einmal in der Werkstatt mitzuarbeiten. Da ist man schon gespannt und weiß nicht, was einen erwartet, geben die Internet-Freaks gerne zu. Doch aus der Spannung wurde meist lustiges Teamwork oder eine intensive Erfahrung - und dies auch, weil der Giving Back Day in der Lebenshilfe nun schon eine kleine Tradition hat: "Da ich das zweite Mal dabei war, gab es viel weniger Berührungsängste", so Ernst Engelmann aus dem Hamburger Cisco-Büro. "Mir hat vor allem die direkte Zusammenarbeit mit meinem Tagespaten, einem jungen Mann mit geistiger Behinderung, viel Spaß gemacht: Gemeinsam haben wir beide eine alte Wasserleitung für ein Gewächshaus auf dem Schäferhof in Appen repariert." Und sein Kollege Jens Palitzsch nimmt aus dem Tag in der Pinneberger Werkstatt mit, dass "Kommunikation auch noch etwas anderes ist als uns die Handy-, SMS-, Voicemail- und E-Mail-Welt manchmal vorgaukelt."


Beeindruckende Persönlichkeiten

Beeindruckend fanden die "Ciscos" die Persönlichkeiten, die sie in den Wohnheimen, Kitas und Werkstätten kennenlernten. Begeisternd auch die Herzlichkeit, mit der sie von den Lebenshilfe-Mitarbeitern aufgenommen wurden: "Dass wir nach dem erfüllenden Erlebnis, etwas Sichtbares und Greifbares erstellen zu können und die Wertschätzung durch unsere 'Kunden', die Kinder und Lehrer, direkt zu erfahren, auch noch mit Geschenken verabschiedet wurden, war überwältigend", sagt Lena Peller, Mitarbeiterin in Hallbergmoos, über ihren Tag an der Brunnenschule der Lebenshilfe Augsburg. Mit einem Wort: Giving Back funktioniert auch umgekehrt!


Der Beginn der wunderbaren Freundschaft

... zwischen Cisco und der Lebenshilfe liegt im Herbst 2007. Cisco Systems mit Hauptsitz in San José (USA) ist führender Anbieter von Networking-Produkten für das Internet. Die deutsche Niederlassung mit Sitz in Hallbergmoos bei München und Büros in Eschborn bei Frankfurt/Main, Hamburg, Düsseldorf, Stuttgart und Berlin plante die Durchführung ihres ersten Giving Back Day - und fand in der Lebenshilfe eine ebenfalls bundesweit aktive gemeinnützige Organisation, in der sich die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der sechs Firmenstandorte jeweils direkt in ihrer Nachbarschaft für eine tolle Sache einsetzen konnten. Damals engagierten sich rund 330 Cisco-Beschäftigte in neun Lebenshilfen, seitdem existieren vielfältige Kontakte auf: lokaler und Bundes-Ebene. Zum zweiten Giving Back Day am 2. April 2009 kamen weitere beteiligte Lebenshilfen hinzu.


Freiwilliges Engagement ist unbezahlbar

... das weiß jeder! Doch gut, dass Cisco sich an diesen Grundsatz (auf eine gute Art) nicht hält: zehn Dollar für jede gemeldete Stunde gemeinnütziges Engagement, die die Firmenmitarbeiter in der Lebenshilfe geleistet haben, zahlt Cisco aus seinem "Matching Gift Program" an die Bundesvereinigung aus: "Die Lebenshilfe braucht tatkräftige Hilfe und Spenden, um ihre Arbeit machen zu können. Dass das Engagement von Cisco für uns beides umfasst; ist nicht hoch genug zu schätzen", freut sich Geschäftsführer Ulrich Bauch - und packte auch am zweiten Giving Back Day wieder kräftig selbst mit an.

Mehr Informationen zum Freiwilligen Engagement in der Lebenshilfe gibt es im Internet unter:
www.lebenshilfe-aktiv.de


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Quelle:
Lebenshilfe Zeitung, Nr. 2/2009, 30. Jg., Juni 2009, S. 20
Herausgeber: Bundesvereinigung Lebenshilfe
für Menschen mit geistiger Behinderung
Bundesgeschäftsstelle, Raiffeisenstr. 18, 35043 Marburg
Telefon: 06421/491-0, Fax: 06421/491-167
E-Mail: LHZ-Redaktion@Lebenshilfe.de
Internet: www.lebenshilfe.de

Die Lebenshilfe-Zeitung mit Magazin erscheint
jährlich viermal (März, Juni, September, Dezember).


veröffentlicht im Schattenblick zum 4. Juli 2009