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PROJEKT/712: Promovieren mit Behinderung - BMAS-geförderte PROMI-Projektstellen (Uni Augsburg)


Universität Augsburg - Pressemitteilung vom 19.03.2015

Promovieren mit Behinderung

Die Universität Augsburg konnte drei BMAS-geförderte PROMI-Projektstellen einwerben und qualifiziert besetzen


PROMI - Promovieren mit Behinderung

Von den 15 im Rahmen des BMAS-geförderten Projekts zur Verfügung gestellten Qualifikationsstellen konnten drei von der Universität Augsburg eingeworben und jetzt mit einer Erziehungswissenschaftlerin und zwei Theologen besetzt werden.

Augsburg/KPP - PROMI steht für "Promotion inklusive". Dabei handelt es sich um ein vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) gefördertes Projekt, das qualifizierten Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftlern ein Promovieren mit Behinderung leichter machen soll. Von den 15 Promotionsstellen, die im vergangenen Jahr im Rahmen von PROMI bundesweit zur Verfügung gestellt wurden, konnte die Universität Augsburg allein drei einwerben. Besetzt wurden diese Stellen jetzt mit der Erziehungswissenschaftlerin Lucielle Pioch sowie mit den beiden Theologen Andreas Thom und Sebastian Walser. "Wir sehen dies zum einen als Bestätigung unseres Anspruchs, uns als Universität in Sachen Inklusion beispielgebend zu engagieren; zum anderen aber freuen wir uns v. a. darüber, dass wir dank PROMI drei hochqualifizierte Nachwuchskräfte für unseren Mittelbau gewinnen konnten", so Vizepräsident Prof. Dr. Werner Schneider.

Im Rahmen des Projektes PROMI erhalten insgesamt 45 Universitätsabsolventinnen und -absolventen mit einer Behinderung die Möglichkeit zur Promotion. Zwischen 2013 und 2015 werden jährlich 15 zusätzliche halbe Stellen für wissenschaftliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an 15 Partneruniversitäten in ganz Deutschland eingerichtet. Bei den Promotionsstellen handelt es sich um dreijährige sozialversicherungspflichtige Beschäftigungsverhältnisse im Umfang einer halben TV-L 13 Stelle, die zu 30 Prozent von der jeweiligen Universität und zu 70 Prozent von den Integrationsämtern, Arbeitsagenturen/ Jobcentern und vom BMAS finanziert werden. Die Promovierenden sind somit finanziell abgesichert und haben ein Rechtsanspruch auf notwendige berufliche Reha-Leistungen.

Die Leitung des Projektes sowie die wissenschaftliche Begleitung und Evaluation liegen bei Prof. Dr. Mathilde Niehaus und Prof. Dr. Thomas Kaul von der Universität zu Köln. Kooperationspartner sind der Arbeitgeberservice Schwerbehinderte Akademiker der ZAV der Bundesagentur für Arbeit und das Unternehmensforum, das die Brücke zur Wirtschaft herstellt. Das Projekt wird vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales gefördert.

An der Universität Augsburg hat Ingo Binder, Mitarbeiter in der Qualitätsagentur und Mitglied der Schwerbehinderung, die Initiative zur Beteiligung an PROMI ergriffen. "Es ist ein Glücksfall, der nicht zuletzt dem bereitwilligen Engagement der Universitätsleitung zu verdanken ist, dass wir auf Anhieb statt nur einer gleich drei PROMI-Stellen einwerben konnten", so Binder.

Konkret sind diese Stellen und ihre Inhaber seit Ende vergangenen Jahres an den Lehrstühlen für Pädagogik und für Evangelische Theologie mit Schwerpunkt Religionspädagogik (beide Philosophisch-Sozialwissenschaftliche Fakultät) angesiedelt sowie am Fach Kirchengeschichte der Katholisch-Theologischen Fakultät.

• Lucielle Pioch promoviert bei Prof. Dr. Eva Matthes im Fach Erziehungswissenschaft. Sie hat ihr Studium seit 2010 an der Universität Augsburg absolviert und arbeitet seit Dezember 2014 an ihrer Dissertation zum Thema "Inklusion von Menschen mit Behinderung an deutschen Universitäten - ein Ländervergleich unter der Perspektive der Entwicklung eines pädagogischen Handlungskonzepts".

• Andreas Thom schreibt seine Doktorarbeit im Fach Evangelische Theologie/Religionspädagogik bei Prof. Dr. Elisabeth Naurath. Im Anschluss an sein Augsburger Grundschul-Lehramtsstudium hat Thom in Augsburg, München und Salzburg Musik, Elementare Musik- und Bewegungserziehung und Evangelische Theologie studiert. Das Thema der religionspädagogischen Dissertation, an der er jetzt arbeitet, lautet "Die Bedeutung ästhetisch-aisthetischer Bildung für die Kompetenzentwicklung im Kontext religiöser Bildungsprozesse. Werte-Bildung im Bedingungsfeld ästhetischer Erfahrung".

• Sebastian Walser schließlich, der - ebenfalls an der Universität Augsburg - ein Studium für das Lehramt an Gymnasien in den Fächern Theologie, Germanistik und Geschichte absolviert hat - setzt jetzt als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Katholisch-Theologischen Fakultät seine Studien im Bereich der Neueren Kirchengeschichte fort. In seiner von Prof. Dr. Gregor Wurst betreuten Promotion befasst er sich mit der historischen Entwicklung der Fokolar-Bewegung in Deutschland.

Weitere Informationen: http://promi.uni-koeln.de

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Quelle:
UPD 44/15 - Pressemitteilung vom 19. März 2015 / wisspol
Hrsg.: Pressestelle der Universität Augsburg
Klaus P. Prem / Michael Hallermayer
Tel: 0821/598-2094
E-Mail: klaus.prem@presse.uni-augsburg.de
E-Mail: michael.hallermayer@presse.uni-augsburg.de
Internet: www.uni-augsburg.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 25. März 2015

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