Zum zweiten bundesweiten Boys' Day erklären Ulrich Schneider, Sprecher für Jugendpolitik und Bürgerschaftliches Engagement, und Kai Gehring, Sprecher für Bildungspolitik:

Der Boys Day hat nichts an seiner Aktualität verloren. Jungen brauchen neue Wege und Möglichkeiten, keine Symbolpolitik à la Ministerin Schröder! Notwendig ist eine geschlechtersensible Politik, die Jungen und junge Männer stärker in den Fokus nimmt: von individueller Förderung in Schulen, Jugendeinrichtungen bis hin zur Berufsberatung. Alte Rollenbilder müssen aufgebrochen und Jungen an ein breites Spektrum von Ausbildungs-, Studien- und Berufswahlmöglichkeiten, etwa für Erzieher- und Pflegedienste, herangeführt und interessiert werden. Angesichts einer sich verändernden Arbeitswelt ist dies unerlässlich.

Mit den Aktionen am heutigen Tag werden stereotype Berufsinteressen hinterfragt. Sie täuschen jedoch nicht darüber hinweg, dass als weiblich konnotierte Berufsfelder weiterhin unterbezahlt sind und ihnen die gebührende gesellschaftliche Anerkennung fehlt. Es bleibt deshalb eine vorrangige Aufgabe, diese Diskriminierung endlich zu beenden. Ein Ausspielen von Jungenpolitik gegen Mädchenförderung lehnen wir entschieden ab. Wir wollen eine Jungenpolitik, die Jungen individuell fördert, Teilhabe ermöglicht und Mädchenpolitik sinnvoll ergänzt. An dieser gesamtgesellschaftlichen Aufgabe muss jed en Tag gearbeitet werden, nicht nur am heutigen Boys' Day.