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WIRTSCHAFT/2210: Erdgas - Gazprom kann nicht genug liefern


Pressemitteilung der Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen vom 5. Februar 2012

Erdgas: Gazprom kann nicht genug liefern


Zu Reduzierung der Gaslieferungen von Gazprom erklärt Hans-Josef Fell MdB, Sprecher für Energiepolitik der Bundestagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen

Immer wenn es kalt wird, gibt es in Europa Streit um das Erdgas. Längst ist absehbar: Russland und die anderen Lieferänder haben zunehmend Probleme, die dann benötigten Erdgasmengen bereitzustellen.

Klar ist: Die Erdgasverschwendung in schlecht gedämmten Häusern und Erdgaskraftwerken ohne Abwärmenutzung in Russland, Ost- und Westeuropa lässt den Gasbedarf auf extreme Höhen schnellen. So wird nicht nur die Erderwärmung extrem angeheizt, sondern vor allem Gazproms Lieferfähigkeiten überfordert. Die Abhängigkeit der europäischen, chinesischen und russischen Energieversorgung vom begrenzten Rohstoff Erdgas wird somit mehr und mehr zum Risiko für Energiesicherheit und bezahlbare Energiepreise. Es ist schlicht zu wenig Gas da, um alle Erdgasverbräuche in kalten Wintertagen zu stillen. Da helfen auch keine neuen Pipelines; weder die mit viel Protz eingeweihte neue Ostseepipeline noch Nabucco und Southstreampipeline.

Wir brauchen endlich eine verpflichtende EU-Effizienzrichtlinie, die in ganz Europa einen Anstoß für die wärmetechnische Sanierung der Häuser und Heizungen bringt. Wir brauchen einen schnellen und flächendeckenden Ausbau der Kraftwärmekopplung, um hocheffizient Strom in Windflautenzeiten mit gleichzeitiger Wärmenutzung zu erzeugen. Wir brauchen eine europäische Biogasstrategie. Und wir brauchen den schnellen Ausbau der Erneuerbare Energien mit intelligent gesteuerten Biogaskraft und Windgaskraftwerken. Mit seiner Blockade gegen die EU- Effizienzrichtline, seinem verfehlten Kraftwerkssubventionsprogramm und seinem unzureichenden Entwurf für das Kraft-Wärme-Kopplungsgesetz wird Wirtschaftsminister Rösler immer mehr zum Sicherheitsrisiko für die Energieversorgung.

Copyright Bundestagsfraktion Bündnis 90/DIE GRÜNEN


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Quelle:
Pressemitteilung vom 5. Februar 2012, Nr. 0092
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veröffentlicht im Schattenblick zum 7. Februar 2012