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WIRTSCHAFT/2243: Augen auf beim Eierkauf - Kein Ei mit der drei


Pressemitteilung der Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen vom 4. April 2012

Augen auf beim Eierkauf - Kein Ei mit der drei



Dieses Motto gilt besonders auch in der Osterzeit, wenn es wieder ans Färben und Verstecken der Eier geht. Dazu erklären Friedrich Ostendorff, Sprecher für Agrarpolitik, und Nicole Maisch, Sprecherin für Verbraucherpolitik:

Auch bei den Ostereiern ist es wichtig, darauf zu achten, kein "Ei mit der drei" zu kaufen. Denn die kommen von Hühnern, die in quälend engen Käfigen gehalten werden - noch immer. Und das soll sich nach dem Willen von Ministerin Aigner so schnell nicht ändern. Obwohl der Bundesrat großzügige akzeptable Übergangsfrist für die Käfighaltung vereinbart hatte, will Frau Aigner die Legehennen weiter leiden lassen. Damit macht sie sich wieder einmal zum Handlanger der Agrarindustrie. Und es verwundert schon, wenn gerade der Bauernverband, der sich dem Kompromiss verweigerte, nun an die Vernunft der Beteiligten appelliert.

Verbraucherinnen und Verbraucher wollen keine Eier aus tierquälerischer Haltung. Das zeigt der Erfolg der Eierkennzeichnung. Daher brauchen wir eine Kennzeichnung aller Eier, auch von farbigen Ostereiern, sowie von Produkten, in denen Eier enthalten sind, wie Kuchen oder Nudeln. Wir haben mit unserem Antrag "Kennzeichnungspflicht auf verarbeitete Eier ausweiten" (17/9170) die Bundesregierung aufgefordert, diesem Wunsch der Verbraucherinnen und Verbraucher nachzukommen.

Nachdem Renate Künast die Käfighaltung 2002 abgeschafft hatte, wurden diese durch die Hintertür unter schwarz-rot wieder eingeführt, als sogenannte ausgestaltete Käfige. Die Hennen haben damit nichts gewonnen und werden weiter gequält.

Da das Bundesverfassungsgericht die ausgestalten Käfige für verfassungswidrig erklärt hatte, ist Landwirtschaftsministerin Aigner in der Pflicht, die Käfige abzuschaffen. Der Bundesrat will die Käfighaltung ab 2023, also in elf Jahren, verbieten und hat einen entsprechenden Beschluss gefasst. Doch Bundeslandwirtschaftsministerin Aigner setzt sich mit fadenscheinigen Begründungen dafür ein, die Hennen noch deutlich länger in den engen Käfigen zu quälen, bis 2035.

Frau Aigners Weigerung, den Beschluss der Länder umzusetzen ist unverständlich und unverantwortlich. Denn diese führt dazu, dass es seit April keine einheitliche Rechtslage mehr zur Haltung von Legehennen in Deutschland gibt. Dieser Zustand ist nicht haltbar. Ministerin Aigner ist in der Pflicht, schnellstmöglich für Rechtsklarheit zu sorgen und damit den Tierschutz zu stärken und den Landwirten Planungssicherheit zu geben.

Copyright Bundestagsfraktion Bündnis 90/DIE GRÜNEN

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Quelle:
Pressemitteilung vom 4. April 2012, Nr. 0312
Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen
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veröffentlicht im Schattenblick zum 6. April 2012