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KULTUR/499: Kulturarbeit im östlichen Europa baut Brücken


Pressemitteilung der CDU/CSU-Fraktion - 10. Mai 2012

Kulturarbeit im östlichen Europa baut Brücken

17‍ ‍Millionen Euro jährliche Förderung



Am heutigen Donnerstag wird der Bericht der Bundesregierung über die Maßnahmen zur Förderung der Kulturarbeit nach §96 Bundesvertriebenengesetz 2009/2010 im Bundestag beraten. Dazu erklären der kultur- und medienpolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Wolfgang Börnsen (Bönstrup),und der zuständige Berichterstatter Thomas Strobl:

"Die CDU/CSU-Bundestagsfraktion begrüßt die Förderung des Bundes zur Bewahrung des kulturellen Erbes im östlichen Europa und bewertet diese Kulturarbeit auch als einen wichtigen Weg des Zusammenwachsens.

Der Deutsche Bundestag hat sich zur Aufarbeitung und Erhaltung des deutschen Kulturerbes im östlichen Europa seit 1953 immer wieder mehrheitlich bekannt. Mittlerweile hat diese wichtige Kulturarbeit - auch dank der unionsgeführten Bundesregierung - eine neue Qualität erreicht. Die Kultur und Geschichte der in Regionen des östlichen Europas ehemals oder nach wie vor lebenden Deutschen wird heute auch als ein gemeinsames Erbe verstanden, das verbindet und Brücken schlägt.

Verständigung und Aussöhnung innerhalb Europas setzen voraus, dass wir neben den Konflikten auch Verbindendes in unserer Geschichte suchen. Bei der Förderung dieser wichtigen Kulturarbeit setzen wir daher den Schwerpunkt auf Erinnerung, Begegnung und kulturellen Austausch. Dies führt zu einer besseren, grenzüberschreitenden Verständigung und weckt zunehmend das Interesse der jungen Generation an dem kulturellen und geschichtlichen Erbe der ehemals deutsch geprägten Gebiete. Es sind keineswegs mehr allein die Vertriebenen und Flüchtlinge, die Aussiedler und Spätaussiedler, die sich für ihre frühere Heimat interessieren. Inzwischen ist eine Generation herangewachsen, die sich - oft durch einen familiären Bezug - mit dem Kulturerbe im östlichen Europa verstärkt auseinandersetzt.

Die Förderung des Bundes beträgt jährlich 17 Millionen Euro und reicht von der musealen und kulturellen Bildungsarbeit bis hin zu Forschung und Wissenschaft.

Wir begrüßen beispielhaft

• die Förderung von Forschungseinrichtungen und Bibliotheken, die die wissenschaftliche Grundlage für die kulturelle Bildungsarbeit legen in Höhe von ca. 4,5 Millionen Euro

• die Finanzierung von so genannten Kulturreferenten, die 196 erfolgreiche Projekte im Bereich der kulturellen Breitenarbeit umgesetzt haben

• die Sicherung und Erhaltung deutscher Kulturdenkmäler im östlichen Europa. Für Projekte in Lettland, Litauen, Polen, Rumänien, Russland und der Slowakei wurden rund 754.000 Euro zur Verfügung gestellt.

• die Unterstützung der verständigungspolitischen Arbeit der Heimatvertriebenen, die in den Prozess der europäischen Aussöhnung und Verständigung mit einbezogen werden und mit der Förderung von 1,7 Millionen Euro über 137 Projekte realisiert haben

• die Veröffentlichung von Dokumentationen und Publikationen in der Deutschen Digitalen Bibliothek und der Internetplattform EUROPEANA

Im Prozess des Zusammenwachsens in Europa gewinnt die regionale Identität zunehmend an Bedeutung. Dies führt auch zu einer neuen Bewertung des deutschen Kulturerbes. Es bleibt unser Auftrag, das Kulturgut der Vertreibungsgebiete im Bewusstsein des gesamten deutschen Volkes und des Auslandes zu erhalten."

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Quelle:
CDU/CSU-Fraktion im Deutschen Bundestag
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veröffentlicht im Schattenblick zum 12. Mai 2012