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ARBEIT/1928: Bernd Riexinger fordert Verbot von Werkverträgen im Kerngeschäft


DIE LINKE - Pressemitteilung vom 21. Mai 2020

Riexinger fordert Verbot von Werkverträgen im Kerngeschäft


Der Beschluss des Bundeskabinettes, Werkverträge in der Fleischindustrie zu verbieten, ist ein notwendiger Schritt, um die Arbeitskonditionen von vielen Tausend Beschäftigten zu verbessern. Dabei ist die Fleischindustrie nur die Spitze des Eisberges. Hierzu sagt Bernd Riexinger, Vorsitzender der Partei DIE LINKE:

"Das angekündigte Verbot von Werkverträgen in der Fleischindustrie war längst überfällig. Jetzt müssen weitere Schritte folgen. Das Geschäftsmodell der Werkverträge gehört branchenübergreifend für das Kerngeschäft abgeschafft.

Werkvertragsunternehmen werden systematisch zum Lohndumping eingesetzt. Eine weit verbreitete Geschäftspraktik, die auch in der Automobilbranche genutzt wird.

Ein Beispiel: Obwohl es der IG Metall in Bayern gelang, einen Flächentarifvertrag für die Beschäftigten in Werkvertragsunternehmen durchzusetzen, der ihnen ein gleiches Monatsgrundgehalt wie der Stammbelegschaft garantiert, verdienen sie im Schnitt 20 Prozent weniger - für die gleiche Arbeit. Der Grund: längere Wochenarbeitszeiten, keine Leistungszulagen, weniger Urlaubsgeld und keine Gewinnbeteiligung.

Dass die Beschäftigten der Werkvertragsunternehmen schlechter bezahlt werden ist kein unangenehmer Nebeneffekt, sondern in den meisten Fällen explizites Ziel der Vergabe von Aufgaben an die Dienstleister. Die Vergabe von Werkverträgen ist eine einfache und bequeme Art, geltende Tarifverträge zu umgehen und sich trotzdem als guter Arbeitgeber präsentieren zu können.

Dieses Geschäftsmodell gehört abgeschafft. Was es braucht, sind flächendeckende Tarifverträge, eine Stärkung der betrieblichen Mitbestimmung und gleiches Geld für gleiche Arbeit."

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Quelle:
Partei DIE LINKE - Pressemitteilung vom 21. Mai 2020
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veröffentlicht im Schattenblick zum 23. Mai 2020

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