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BILDUNG/750: CHE-Studie verharmlost systematischer Unterfinanzierung der Hochschulen


Presseerklärung - die Linke im Bundestag vom 9. April 2014

Nicole Gohlke: CHE-Studie verzerrt erneut Realität



"Diese Studie verharmlost das derzeitige Problem der systematischen Unterfinanzierung der Hochschulen und sieht Zulassungsbeschränkungen fälschlicherweise als funktionierenden Regulator", so Nicole Gohlke, hochschul- und wissenschaftspolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE, mit Blick auf die aktuelle Studie des 'Centrums für Hochschulentwicklung' (CHE). Gohlke weiter:

"Die fehlende Differenzierung der mit Numerus Clausus (NC) belegten Fächer und der dort vorhandenen Studienplätze lässt keinen echten Schluss zu, ob und wie viele Studienplätze tatsächlich fehlen. Denn wenn ein Bachelor für Sinologie mit einer Kapazität von 30 Studierenden an einer Hochschule nicht überlastet ist, gleichzeitig aber in BWL 2.000 Studienplätze überlaufen sind, lässt sich das nicht so einfach vergleichen.

Gleichzeitig wird mit dem dargestellten Verhältnis 'Zuwachs der Studienanfänger und NC-Quote' der Eindruck vermittelt, insbesondere die alten Bundesländer wären unheimlich überlastet. Dies kann im Einzelfall zutreffen, gleichzeitig wird die Gesamtzahl der Studierendenzahlen pro Bundesland bzw. die Zahl der Studierenden pro Einwohner nicht beachtet. Thüringen und Schleswig-Holstein können nicht mal eben mehrere Zehntausend Studienplätze finanzieren, damit in NRW und Baden-Württemberg die Überbelastung abgebaut werden kann.

DIE LINKE fordert einen nachhaltigen Einstieg des Bundes in die Grundfinanzierung von Hochschulen. Wer mehr Studierende will, muss die Hochschulen öffnen. Dies ist nur durch eine ordentliche Ausfinanzierung möglich und nicht durch Zugangsbeschränkungen. Es kann nicht angehen, dass in einigen Ländern die Ausgaben für die Lehre gekürzt wurden, obwohl die Zahl der Studierenden angestiegen ist."

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Quelle:
Presseerklärungen - DIE LINKE. im Bundestag
vom 9. April 2014
Deutscher Bundestag
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veröffentlicht im Schattenblick zum 11. April 2014