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GESUNDHEIT/674: Repressive Drogenpolitik ist gescheitert


Presseerklärung - die Linke im Bundestag vom 20. Juli 2012

Repressive Drogenpolitik ist gescheitert



"Seit 1990 sind bundesweit 33.000 Menschen infolge des Konsums illegalisierter Drogen gestorben. Diese traurige Bilanz ist Beleg dafür, dass eine repressive Drogenpolitik nicht zielführend ist. Statt die Verbreitung der Substanzen zu verringern, bringt sie zusätzliche Risiken mit sich wie den Einsatz von Streckmitteln und die Gefahr der Überdosierung und sie beschert kriminellen Organisationen gewaltige Gewinne. Zudem verhindert die strikte Verbotspraxis eine offene Thematisierung des Drogenproblems und eine frühzeitige Behandlung von Suchterscheinungen", erklärt der drogenpolitische Sprecher der Fraktion DIE LINKE, Frank Tempel, zum morgigen bundesweiten Gedenktag für verstorbene Drogenkonsumierende. Tempel weiter:

"Ein Umschwenken hin zu einer liberalen und aufgeklärten Drogenpolitik ist möglich, wie unser europäischer Partner Portugal zeigt. 2001 wurde dort der Konsum bisher illegalisierter Drogen entkriminalisiert, was einen deutlichen Rückgang der Zahl der Drogentoten und der Erkrankungen aufgrund von Drogenkonsum zur Folge hatte. Außerdem etablierte sich eine faktenbasierte und vorurteilsfreie Auseinandersetzung über die Gefahren des Drogenkonsums. Diese Atmosphäre muss in der deutschen Politik erst noch geschaffen werden. Wir sind es den Angehörigen der Verstorbenen und Erkrankten schuldig."

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Quelle:
Presseerklärungen - DIE LINKE. im Bundestag
vom 20. Juli 2012
Deutscher Bundestag
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veröffentlicht im Schattenblick zum 24. Juli 2012