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GESUNDHEIT/764: Patientendaten müssen geschützt werden


Presseerklärung - die Linke im Bundestag vom 19. August 2013

Kathrin Vogler: Patientendaten müssen geschützt werden



"Wann und wie lange Patienten krank sind und welche Medikamente sie einnehmen, das sind äußerst sensible Daten, die unbedingt geschützt werden müssen. Jedwede Weitergabe von Patientendaten an die Pharmaindustrie erschüttert das Vertrauen der Patienten tief. Wer Geschäfte mit diesen Daten macht, sollte sofort die Lizenz entzogen bekommen", sagt Kathrin Vogler, Gesundheitspolitikerin der Fraktion DIE LINKE und stellvertretende Vorsitzende im Gesundheitsausschuss des Bundestags. Vogler weiter:

"Die Weitergabe der Daten an die Industrie in nur unzureichend verschlüsselter Form muss sofort gestoppt werden. Wenn die Apotheker-Abrechnungszentren einiger Bundesländer noch nicht einsehen, dass dies ethisch verwerflich ist, müssen sie per Gerichtsbeschluss oder mit einem neuen Gesetz dazu gezwungen werden.

Bundesregierung, Apotheker- und Ärzteschaft sowie die Krankenkassen sind nun gefordert, gemeinsam und zügig aufzuklären, ob auch von anderen Abrechnungsstellen Daten in ähnlicher Form weitergegeben und verkauft werden. Ob nur die Kontrollmechanismen verschärft werden müssen oder möglicherweise Gesetzesänderungen notwendig sind, gilt es danach schleunigst zu analysieren.

Dieser Skandal zeigt erneut: Für die Sicherheit von Patientendaten kann nicht genug getan werden. Der Vorgang stellt ein weiteres Argument gegen die elektronische Gesundheitskarte dar. Zurzeit kann die e-Card zwar nichts Neues gegenüber der alten Versichertenkarte. Aber zukünftig sollen mittels der e-Card sämtliche Patientendaten auf zentralen Servern gespeichert werden. An die Daten von Millionen Versicherten könnte dann jeder gute Hacker gelangen."

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Quelle:
Presseerklärungen - DIE LINKE. im Bundestag
vom 19. August 2013
Deutscher Bundestag
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veröffentlicht im Schattenblick zum 21. August 2013