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GESUNDHEIT/793: Regierung muss Krankenhauspflege verbessern


Presseerklärung - die Linke im Bundestag vom 1. April 2014

Harald Weinberg: Regierung muss Krankenhauspflege verbessern



"Die Bundesregierung muss dringend die Krankenhauspflege stärken, indem sie Rahmenbedingungen für mehr Personal vorgibt. Entsprechende wirksame Maßnahmen hat sie aber bislang nicht angekündigt. Die Patienten spüren den Pflegenotstand im Krankenhaus immer mehr am eigenen Leibe", erklärt Harald Weinberg, gesundheitspolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE, mit Blick auf die Veröffentlichung des MLP-Gesundheitsreports. Weinberg weiter:

"Laut Gesundheitsreport befürchten 64 Prozent der Bevölkerung einen Personalmangel in der Krankenhauspflege, 40 Prozent nehmen die Pflegekräfte als überfordert wahr, deren Engagement drei von vier Bürgern schätzen. 79 Prozent der Ärzteschaft glaubt, dass die Personalsituation in den Krankenhäusern sich noch weiter verschlechtert.

Diese Zahlen sind deutliche Warnsignale, die die Bundesregierung aufgreifen und endlich feste Personalquoten pro Patient gesetzlich vorgeben muss. Die derzeitige Form der Krankenhausfinanzierung sorgt dafür, dass dasjenige Krankenhaus wirtschaftlich am erfolgreichsten ist, welches am meisten beim Personal kürzt und den meisten Druck auf die Beschäftigten ausübt. Das muss ein Ende haben, denn sonst leidet nicht nur das Personal, sondern auch der Patient. Internationale Studien haben ergeben, dass die Sterblichkeit im Krankenhaus und nach einem Krankenhausaufenthalt höher ist, wenn nicht ausreichend Pflegekräfte anwesend sind bzw. waren.

Der Mangel an Pflegekräften in Deutschland ist nicht nur ein gefühlter Mangel: Eine vor drei Jahren im British Medical Journal erschienene Studie hat zwölf europäische Länder und die USA verglichen und herausbekommen, dass Deutschland die wenigsten Pflegekräfte pro Patient hat. Seitdem hat sich die Situation eher noch verschlechtert."

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Quelle:
Presseerklärungen - DIE LINKE. im Bundestag
vom 1. April 2014
Deutscher Bundestag
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veröffentlicht im Schattenblick zum 3. April 2014