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AGRAR/041: Welternährungstag - Bekämpfung des Welthungers braucht viele Lösungsansätze


Presservice der Liberalen / F.D.P. Bundestagsfraktion - 15.10.2012

HAPPACH-KASAN: Bekämpfung des Welthungers braucht viele Lösungsansätze



BERLIN. Anlässlich des 33. Welternährungstages am 16. Oktober 2012 erklärt die ernährungspolitische Sprecherin der FDP-Bundestagsfraktion Christel HAPPACH-KASAN:

Etwa 14 Prozent der Weltbevölkerung leiden derzeit an Hunger. Hinzu kommen etwa eine Milliarde Menschen, die mangelernährt sind. Hunger und Mangelernährung führen auch zu einer erhöhten Krankheitsanfälligkeit, da wichtige Vitamine und Spurenelemente fehlen und so die Situation für die Betroffenen noch weiter verschlimmern. Die meisten dieser Menschen leben laut Welthungerindex in Afrika und Asien. Obwohl heute dreimal so viele Nahrungsmittel produziert werden wie noch 1950, hat sich nur der Anteil der hungernden Menschen verringert, nicht aber die absolute Zahl.

Das hat viele Gründe. Einer der wichtigsten ist der Mangel an Bildung. Bildung ist eine wesentliche Voraussetzung bei der Weitergabe von Wissen und der Anwendung neuer wissenschaftlicher Erkenntnisse. Besonders Frauen müssen besseren Zugang zu Bildung bekommen, da ihnen in allen Kulturen traditionell eine zentrale Rolle bei der Ernährung ihrer Familien zukommt. Es ist kein Zufall, dass die Länder mit der geringsten Alphabetisierungsrate, besonders bei der weiblichen Bevölkerung, auch die Länder mit den meisten Ernährungsproblemen sind. Auch Europas Hungerproblem wurde erst mit der Alphabetisierung gelöst.

Inzwischen lebt mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung in Städten. Die landwirtschaftlich nutzbare Fläche, die pro Kopf der Bevölkerung zur Verfügung steht, sinkt. Deswegen brauchen wir eine nachhaltige Intensivierung der landwirtschaftlichen Produktion durch eine Steigerung der Effizienz der Landbewirtschaftung. Gleichzeitig muss sichergestellt werden, dass die Ernte- und Nachernteverluste deutlich verringert werden. Die Menschen in den ärmsten Ländern müssen Zugang zu Land haben. Europa sollte seine Denkblockade gegenüber neuen Züchtungsmethoden wie der Grünen Gentechnik einstellen, denn diese Züchtungsmethode ist längst Alltag. Niemand wird von ihrer Ablehnung satt. Der Goldene Reis hat das Potential, Kinder in den ärmsten Ländern vor Erblindung zu schützen und ihnen eine echte Lebenschance zu geben. Wir wollen in der EU die Exporterstattung abschaffen, da diese den Markt in den ärmeren Ländern verzerren und dort landwirtschaftliche Produktion unattraktiv machen.

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Quelle:
Presseservice der Liberalen
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veröffentlicht im Schattenblick zum 17. Oktober 2012