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AGRAR/050: Bericht der Bieneninstitute über Ergebnisse des Deutschen Bienenmonitorings gefordert


Presservice der Liberalen / F.D.P. Bundestagsfraktion - 10.04.2013

HAPPACH-KASAN: FDP beantragt Bericht der Bieneninstitute über die Ergebnisse des Deutschen Bienenmonitorings



BERLIN. Zu den Berichten über die Schädigung von Bienen durch Pflanzenschutzmittel erklärt die agrarpolitische Sprecherin der FDP-Bundestagsfraktion Christel HAPPACH-KASAN:

Die FDP hat einen Bericht der Bieneninstitute über die Ergebnisse des Deutschen Bienenmonitorings im Ausschuss für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz beantragt.

Die kürzlich von Greenpeace vorgestellte britische Literaturstudie zur Gefährdung von Bienen hat systematische Mängel. Sie hat die Ergebnisse des Deutschen Bienenmonitorings nicht berücksichtigt. Der Versuch, die unterschiedlichen Gefährdungen von Bienenvölkern global zu erfassen, musste scheitern, da sowohl die Haltung der Bienen als auch die Landbewirtschaftung sich von Land zu Land stark unterscheiden. Während in den USA die Imker die Bestäubungsleistung ihrer Völker verkaufen und sie über hunderte von Kilometern zu den Feldern fahren, werden in Deutschland die meisten Völker von Hobbyimkern zur Gewinnung von Honig gehalten.

Die Beobachtung, dass insektizid wirkende Pflanzenschutzmittel auch Bienen schädigen können, ist trivial. Der sachgerechte Einsatz dieser Pflanzenschutzmittel zielt auf die Bekämpfung von Schadinsekten bei gleichzeitiger Schonung der Nichtzielorganismen. Insbesondere das Beizen der Samen vor der Aussaat hat sich bewährt, weil dadurch ein Kontakt mit Blüten besuchenden Insekten sicher vermieden wird. Das Bienenmonitoring hat nachgewiesen, dass in Deutschland unter den bei uns geltenden Anwendungsbedingungen Bienen durch die Beizung von Samen mit Neonicotinoiden nicht gefährdet werden. Rückstände von Neonicotinoiden im Bienenbrot wurden selten und in geringer Menge gefunden. Insbesondere der Rapsanbau braucht die Beizung. Raps ist eine für Bienen wichtige Trachtpflanze.

Landwirtschaft und Imkerei sind in einem gewissen Umfang voneinander abhängig. Eine gegenseitige Information und eine gute Kooperation bringen für beide Seiten Vorteile. Dazu gehört auch die gegenseitige Anerkennung der Erfordernisse von Pflanzen- und Bienenschutz. Die Bereitstellung von Pflanzen zur Bienenweide ist jedoch nicht allein Aufgabe der Landwirtschaft. Weizen bleibt für die Landwirtschaft eine wichtige Kulturpflanze, auch wenn er für Bienen uninteressant ist. Die FDP lehnt das von der EU-Kommission geplante Moratorium zur Anwendung von Neonicotinoiden ab, da es sachlich nicht geboten ist und den Schutz der Bienenvölker nicht verbessert.

Hintergrund:
Das Deutsche Bienenmonitoring untersucht seit inzwischen 10 Jahren die Gefährdung von Bienen durch den Befall mit der Varroa-Milbe, weitere Bienenkrankheiten und die Gefährdung der Bienenvölker durch den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln. Über 100 Imker, die insgesamt über 1.100 Bienenvölker halten, stellen ihre Daten zur Betriebsstruktur, zur Honigernte, zur Überwinterung ihrer Völker sowie Honig-, Pollen- und Bienenproben für Krankheits- und Rückstandsanalysen zur Verfügung. Mitarbeiter der Bieneninstitute werten die Daten aus und leiten die wissenschaftliche Betreuung. Das Bienenmonitoring wird seit 2010 vom Bund und den Ländern finanziert. Diese systematische Arbeit erbringt deutlich mehr Erkenntnisse als die von Greenpeace vorgelegte Literaturstudie.

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Quelle:
Presseservice der Liberalen
FDP-Bundestagsfraktion
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veröffentlicht im Schattenblick zum 11. April 2013