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AGRAR/058: Waldforschung erhalten und stärken


Presservice der Liberalen / F.D.P. Bundestagsfraktion - 30.07.2013

HAPPACH-KASAN: Waldforschung erhalten und stärken



BERLIN. Zu den Vorstellungen des BMELV, das Thünen Institut für Weltforstwirtschaft dem Institut für Forstökonomie anzugliedern, erklärt die forstpolitische Sprecherin der FDP-Bundestagsfraktion Christel HAPPACH-KASAN:

Die Zusammenlegung des Thünen Instituts für Weltforstwirtschaft mit dem Thünen Institut für Forstökonomie ist nach Einschätzung der FDP nicht mit den genannten Synergieargumenten zu begründen. Es ist davon auszugehen, dass andere, nämlich politische Erwägungen für diese Entscheidung von Bedeutung sind.

Die FDP sieht in der Waldforschung ein wichtiges Aufgabengebiet, dessen Bedeutung in den letzten Jahren gestiegen ist. Die verstärkte Holznutzung, der Klimawandel sowie das Ziel, die Biodiversität der Wälder zu erhalten, zeigen die Notwendigkeit, verstärkt in die Waldforschung zu investieren. Die Zusammenlegung der beiden Institute ist jedoch kein Signal für eine Verstärkung der Waldforschung sondern für eine stärkere Berücksichtigung politischer Erwägungen gegenüber Sachargumenten. Jetzt ist im Interesse der Sache Transparenz gefordert statt eine Fortsetzung der Geheimpolitik.

Das Institut für Weltforstwirtschaft wird seit Jahrzehnten vom Inhaber eines Lehrstuhls für Weltforstwirtschaft im Zentrum für Holzwirtschaft der Hamburger Universität geleitet. Über diese Personalunion ist das Thünen Institut für Weltforstwirtschaft Teil des KlimaCampus der Universität Hamburg und damit Teil des Exzellenzclusters "Integrated Climate System Analysis and Prediction" (CliSAP) der Universität Hamburg, das im Rahmen der Exzellenzinitiative des Bundes und der Länder gefördert wird. Die Forschungsleistung des Instituts ist somit exzellent, etwaige Mängel in der Forschung können kein Grund für die geplante Zusammenlegung sein.

Eine Aufkündigung dieser besonderen Form der Zusammenarbeit wäre das Eingeständnis, dass Exzellenz in der Ressortforschung nur von nachrangiger Bedeutung ist. Das wird dem wissenschaftlichen Wirken vieler Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Ressortforschungseinrichtungen nicht gerecht. Es wirft aber auch die Frage auf, wie in der Ressortforschung die Balance zu wahren ist zwischen Politikberatung und der Eigenständigkeit der Wissenschaft. Forschung am Gängelband der Politik ist eine Verschwendung von Ressourcen.

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Quelle:
Presseservice der Liberalen
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veröffentlicht im Schattenblick zum 31. Juli 2013