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EUROPA/1446: Tsipras hat mit Rede Eulen nach Athen getragen


fdk - freie demokratische korrespondenz 339/2015 - 8. Juli 2015

LAMBSDORFF: Tsipras hat mit Rede Eulen nach Athen getragen


Berlin. Zur Rede von Alexis Tsipras im Europäischen Parlament erklärt der Vizepräsident des Europäischen Parlaments und Vorsitzende der FDP im Europäischen Parlament FDP-Präsidiumsmitglied ALEXANDER GRAF LAMBSDORFF:

"Alexis Tsipras ist entweder nicht willens oder nicht in der Lage, konkret zu sagen, was er will. Im Plenum des Europaparlaments bemühte er die europäische Einigkeit, gegenseitigen Respekt und fairen Umgang miteinander. Damit trug er Eulen nach Athen. Zugleich machte er deutlich, dass er es auch in dieser Phase der Krise noch immer nicht für nötig hält, ein ernsthaftes und konkretes Reformprogramm vorzustellen.

Die griechische Regierung hat heute ein ESM-Hilfsprogramm beantragt - über den Inhalt wurde nichts bekannt. So führt Tsipras sein Land politisch in die Isolation und die Bevölkerung immer tiefer in ein wirtschaftliches Desaster. Die stehenden Ovationen von Rechts- und Linksradikalen im Parlament sprechen Bände über den verheerenden Schaden, den er dem Ansehen seines Landes und der europäischen Idee zufügt.

Unter den wenigen verbleibenden Möglichkeiten bleibt ein Grexit somit auch nach seinem Auftritt die am wenigsten schlechte Lösung. Als Freie Demokraten verlangen wir, dass Bundeskanzlerin Merkel schnellstmöglich den Austritt Griechenlands aus dem Euro organisiert. Außerdem muss klar sein, dass es kein drittes Hilfspaket für Griechenland geben wird. Deutschland hat bei der Euro-Rettung viel geleistet, was die FDP bewusst mitgetragen hat, auch wenn es mitunter schwer fiel. Durch das Referendum wurde jedoch der Grundkonsens aufgekündigt."

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veröffentlicht im Schattenblick zum 9. Juli 2015

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