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BAYERN/2914: Gemeinschaftsschulen statt Schulflucht (SPD)


Pressemitteilung der SPD-Landtagsfraktion vom 04.07.2012

Gemeinschaftsschulen statt Schulflucht

Am Donnerstag im Bildungsausschuss: SPD fordert Gemeinschaftsschulen in Grenzgebieten zu anderen Bundesländern zuzulassen, um Standorte zu erhalten - Bildungssprecher Martin Güll stellt SPD-Konzept am 12. Juli in Amorbach vor



Schulstandorte in Bayern leiden nicht nur unter der Abwanderung innerhalb Bayerns, sondern auch durch Schulflucht in andere Bundesländer. "Die Eltern suchen die besten Angebote und gehen dorthin, wo sie sie finden", erklärt der bildungspolitische Sprecher der SPD-Landtagsfraktion, Martin Güll. Der Bildungspolitiker will der Schulflucht nicht länger tatenlos zusehen und fordert die Staatsregierung in einem Antrag auf, an Standorten, die wegen Schulflucht gefährdet sind, Gemeinschaftsschulen zuzulassen. Er wird am Donnerstag (5.7.) im Bildungsausschuss beraten. (Drs.: 16/13012)

Betroffen von der Abwanderung sind Gebiete, die an Baden-Württemberg, Thüringen und Hessen grenzen. So können in Baden-Württemberg Eltern die Schule für ihre Kinder frei wählen, in Thüringen gibt es bereits einige Gemeinschaftsschulen. "Nahezu alle anderen Bundesländer entwickeln Alternativmodelle zur Hauptschule. Baden-Württemberg ist das Paradebeispiel, wie sich in einem eher konservativ strukturierten Land durch eine neue Landesregierung moderne Schullandschaften entwickeln können, die sehr nachgefragt sind", stellt Güll fest. "Die bayerische Mittelschule aber gehört nicht zu diesen begehrten Modellen."

Güll fordert Kultusminister Spaenle auf, alternative Schularten zuzulassen. "Das Festhalten an der Mittelschule gefährdet Schulstandorte, die Gemeinschaftsschule sichert sie", so der Vorsitzende des Bildungsausschusses. Ein viel beachtetes (Negativ- )Beispiel ist die Mittelschule im unterfränkischen Amorbach, die für 3,8 Millionen Euro generalsaniert und im Juni eingeweiht wurde. Das Problem: Für das kommende Schuljahr haben sich nur 15 statt der 30 erwarteten Schüler angemeldet. Der Rest geht nach Baden-Württemberg. Für Güll eine untragbare Steuerverschwendung. Er schlägt vor, die Mittelschule von Amorbach in eine Gemeinschaftsschule umzuwandeln und wird das Konzept am 12. Juli vor Ort vorstellen. "Wir haben eine passgenaue Lösung für Amorbach und die anderen Mittelschulstandorte im Grenzgebiet und darüberhinaus. Mit unserem Schulangebot werden keine Steuergelder aus dem Fenster geworfen", stellt Güll fest.

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Quelle:
Pressestelle der BayernSPD-Landtagsfraktion
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veröffentlicht im Schattenblick zum 5. Juli 2012