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BAYERN/3029: Krise des Tourismusverbands für Reformen nutzen (SPD)


Pressemitteilung der SPD-Landtagsfraktion vom 11.09.2012

Krise des Tourismusverbands für Reformen nutzen

SPD fordert Überprüfung der Missstände durch andere Bezirksregierung



Die drohende Pleite des Tourismusverbands München-Oberbayern sollten seine rund 350 Mitglieder dazu nutzen, Reformen an Haupt und Gliedern des in 14 Regionalverbände aufgeteilten größten bayerischen Tourismusverbands durchzuführen, empfiehlt der Tourismuspolitische Sprecher der SPD-Landtagsfraktion Dr. Paul Wengert. In die Beratungen darüber müssten alle Akteure, neben den Mitgliedern vor allem die Leistungserbringer einbezogen werden.

"Wir beklagen schon seit langem die Zersplitterung des touristischen Marketings auf zu viele Ebenen, statt die Kräfte stärker zu bündeln, erklärt der Landtagsabgeordnete. Ausdrücklich fordert das Tourismuspolitische Konzept der SPD-Landtagsfraktion, die mehrstufige bürokratische Organisationshierarchie mit oft sich überschneidenden Verantwortungs- und Aktionsbereichen zu beseitigen. Das Allgäu habe hier beispielhafte Strukturen geschaffen, so Wengert, der viele Jahre Stellvertretender Vorsitzender des Tourismusverbands Allgäu-Bayerisch Schwaben war.

Die Pleite des Tourismusverbands könne angesichts möglicher Belastungen bis in den 7stelligen Bereich wohl nur durch Nachschüsse der Mitglieder verhindert werden. "Das ist aber vor allem für die kommunalen Mitglieder schmerzhaft, denn gerade die touristisch orientierten Kommunen schwimmen alles andere als im Geld", stellt Wengert fest, der selbst 12 Jahre lang Bürgermeister der Stadt Füssen - einer der tourismusstärksten Destinationen Bayerns - war. "Daher muss gegebenenfalls auch der Freistaat Bayern einen aktiven Beitrag zur Sanierung des Tourismusverbands Oberbayern leisten", fordert der SPD-Tourismusexperte von Wirtschaftsminister Zeil.

Außerdem solle Zeil den Landtag sofort nach der parlamentarischen Sommerpause über den Sachverhalt und die Maßnahmen des Ministeriums informieren. Nachdem bei der Aufklärung der Umstände des Finanzskandals nicht nur die bisherige Geschäftsführung, sondern auch der Vorstand betroffen sei, müsse die Staatsregierung die rechtsaufsichtliche Prüfung der Missstände im Tourismusverband München-Oberbayern unverzüglich einer anderen Bezirksregierung übertragen. "Das ist nicht nur eine Frage der politischen Hygiene, sondern auch des Anspruchs der Betroffenen auf eine unbeeinflusste objektive Prüfung", so Wengert. Die Personalunion im Amt des Regierungspräsidenten von Oberbayern und Vorsitzenden des Tourismusverbands in Person von Christoph Hillenbrand dränge diese Maßnahme geradezu auf.

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Quelle:
Pressestelle der BayernSPD-Landtagsfraktion
Bayerischer Landtag
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veröffentlicht im Schattenblick zum 13. September 2012