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BAYERN/3497: NSU-Untersuchungsausschuss untersucht Nagelbombenanschlag vom 9. Juni 2004 in Köln (SPD)


Pressemitteilung der SPD-Landtagsfraktion vom 03.06.2013

NSU-Untersuchungsausschuss will Zusammenhang zwischen den Morden und einem Nagelbombenanschlag in Köln klären



Den nicht gezogenen Konsequenzen aus dem Zusammenhang zwischen der NSU-Mordserie und einem Nagelbombenaschlag in Köln will der NSU-Untersuchungsausschuss des Bayerischen Landtags in seiner nächsten Sitzung am Mittwoch, 5. Juni, 9 Uhr, nachgehen. Der Ausschuss, dem unter anderem die Abgeordneten Franz Schindler (SPD), Prof. Dr. Michael Piazolo (FREIE WÄHLER) und Susanna Tausendfreund (Bündnis90/Die Grünen) angehören, will dazu drei Zeugen befragen: Hanskarl Ruppe und Peter Merkl, beide vom Polizeipräsidium Mittelfranken sowie Beate Keller - eine Zeugin, die sich nach dem Mordanschlag Yasar bei der Polizei gemeldet und eine detaillierte Beschreibungen von zwei Radfahrern abgegeben hatte. Sie soll diese auf einem Video einer Überwachungskamera - das den Ausschussmitgliedern auch vorgeführt wird - vom Bombenanschlag-Tatort in Köln wieder erkannt haben.

Der Nagelbombenanschlag hatte sich am 9. Juni 2004 in Köln ereignet. Geklärt werden soll nun die Frage, ob die bayerischen Ermittlungsbehörden Kenntnis von dem Anschlag hatten, welche Hinweise es gab, dass dahinter die gleichen Täter wie bei den Morden stecken könnten und wie mit diesen Hinweisen umgegangen wurde. So soll es eine Empfehlung gegeben haben, eine vergleichende Fallanalyse mit dem Nagelbombenattentat zu erstellen, weil es dort, ebenso wie bei vier Mordanschlägen, Hinweise auf zwei Radfahrer als mögliche Täter gegeben hat. Und ein weiterer Vorwurf steht gegen die Ermittler im Raum: Das Polizeipräsidium Mittelfranken soll 2011 verlangt haben, dass auf der Homepage des BKA im Zusammenhang mit den ungeklärten Mordfällen die Hinweise auf Fahrräder und Phantombilder mutmaßlicher Täter entfernt werden.

Zudem will der Untersuchungsausschuss den Zeugen Manfred Heger vom Polizeipräsidium München zum Umgang der Ermittlungsbehörden mit den Angehörigen der Opfer befragen.

Michael Langer, Pressesprecher SPD-Landtagsfraktion
Lena Bauer, Pressereferentin Freie Wähler Landtagsfraktion
Holger Laschka, Pressesprecher Bündnis 90/Die Grünen Landtagsfraktion

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Quelle:
Pressestelle der BayernSPD-Landtagsfraktion
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veröffentlicht im Schattenblick zum 5. Juni 2013