Schattenblick →INFOPOOL →PARLAMENT → LANDESPARLAMENTE

BADEN-WÜRTTEMBERG/876: Förderung exekutiver Funktionen der Arbeit in Bildungseinrichtungen (LBW)


Landtag von Baden-Württemberg - Pressemitteilung 61/2014

Im Bildungsausschuss:
Förderung exekutiver Funktionen fester Bestandteil der Arbeit in Bildungseinrichtungen



Stuttgart. Mit einem SPD-Antrag zur Bedeutung der Förderung exekutiver Funktionen für den Lern- und Bildungserfolg in Kindertageseinrichtungen und Schulen hat sich der Ausschuss für Kultus, Jugend und Sport in seiner Sitzung am Mittwoch, 2. April 2014, befasst. Wie der Vorsitzende des Gremiums, der Grünen-Abgeordnete Siegfried Lehmann, mitteilte, seien Kinder im Kindergarten- und Grundschulalter besonders sensibel für eine Förderung der exekutiven Funktionen. "Zur Gewährleistung gleicher Ausgangsbedingungen für den Bildungsverlauf aller Kinder muss die Förderung exekutiver Funktionen fester Bestandteil der Arbeit in Bildungseinrichtungen sein", hob Lehmann hervor. "Das ist eine grundlegende Thematik für den Bildungserfolg."


Wie Lehmann erläuterte, bezeichne die Wissenschaft höhere mentale Fähigkeiten, die in engem Zusammenhang mit der Verhaltenssteuerung und Emotionsregulierung stehen, als exekutive Funktionen. Damit seien Fähigkeiten gemeint, wie Impulskontrolle und Aufmerksamkeitslenkung, Problemlösekompetenz, langfristiges Planen und Festhalten an Zielen sowie kreatives Denken. "Diese Fähigkeiten sind für den Lernerfolg während der Schulzeit, aber auch darüber hinaus von zentraler Bedeutung", so der Ausschussvorsitzende. Kinder, die ihr Verhalten und ihre Emotionen gut im Griff hätten und in der Lage seien, die Perspektive ihres Gegenübers zu verstehen, könnten sich besser in soziale Gruppen einfügen und Konflikte sozial verträglich lösen.

Die Förderung der exekutiven Funktionen bei Kindern in Kindertageseinrichtungen erfolge auf der Grundlage des Orientierungsplans. Dieser setze, so Lehmann, hier einen besonderen Schwerpunkt im Bildungs- und Entwicklungsfeld "Denken". "Es ist sehr wichtig, dass wir im vorschulischen Bereich gut aufgestellt sind. Dennoch müssen wir das auch in den schulischen Bereich übertragen", bemerkte Lehmann. Grundlage der pädagogischen Arbeit an allen Schulen im Land sei die Kompetenzorientierung. Der dabei zugrunde gelegte Kompetenzbegriff nehme neben fachlichen auch personale, soziale und methodische Kompetenzen in den Blick. "Lernen zu lernen ist eine wichtige Aufgabe der Schulen", sagte der Ausschussvorsitzende. Der enge Zusammenhang zwischen exekutiven Funktionen und kognitiven Leistungen sowie deren Trainierbarkeit finde bei der Weiterentwicklung der Bildungspläne Berücksichtigung.

Wie Lehmann weiter ausführte, zeigten Kinder und Jugendliche, die regelmäßig Sport treiben, besser ausgebildete exekutive Funktionen. "Deshalb wird ein Ausbau des außerunterrichtlichen Schulsports durch Bewegungspausen und zusätzlichen Bewegungs-, Spiel- und Sportangeboten, angestrebt", berichtete er. Landesweit stünden an den schulpsychologischen Beratungsstellen in den staatlichen Schulämtern Schulpsychologen zur Verfügung, die zu den Themen Fortbildung und Beratung für Lehrkräfte anbieten. Auch am Landesinstitut für Schulsport, Schulkunst und Schulmusik (LIS) gebe es Fortbildungsangebote.

*

Quelle:
Pressemitteilungen 61/2014 vom 02.04.2014
Herausgeber: Landtag von Baden-Württemberg
Referat Öffentlichkeitsarbeit, Haus des Landtags,
Konrad-Adenauer-Straße 3, 70173 Stuttgart
Telefon: 0711/2063-269
Telefax: 0711/2063-299
E-Mail: Post@Landtag-bw.de
Internet: http://www.landtag-bw.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 4. April 2014