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HAMBURG/2524: Frauen unterrichten, Männer leiten die Schulen (Die Linke)


Fraktion DIE LINKE in der Hamburgischen Bürgerschaft
Presseerklärung vom 2. August 2013

Frauen unterrichten, Männer leiten die Schulen



Schulsenator Ties Rabe hat heute einige kritikwürdige Zahlen zum Schuljahresauftakt vorgelegt. So hob er hervor, dass für 17 Schulen, die sich in sozial schwierigen Stadtteilen befinden, ein Förderprogramm aufgelegt wurde. "Sieht man genau hin, ist das eine Mogelpackung. Die 0,3 Prozent zusätzliche Personalzuweisung wird als 'Solidaritätsbeitrag' anderen Schulen wieder abgezwackt", erklärt Dora Heyenn, schulpolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE in der Hamburgischen Bürgerschaft. "Damit löst man die Probleme nicht, man schafft kurzfristig neue."

Nach heftigen Diskussionen während der Sommerferien hat die Schulbehörde die Diskussion um die Erhebung der Kess-Faktoren aufgenommen. Rabe versprach hier zwar einen neuen Sozialindex zur genaueren Lehrerausstattung. "Da hat sich aber kaum etwas geändert", kritisiert Dora Heyenn. "Nach wie vor bildet die Grundlage eine Fragebogenaktion für Eltern und Schüler, unabhängig davon, wie viele Rückläufe es gibt. Nach wie vor werden die Kess-Faktoren in einem geschlossenen System verteilt, das die Anzahl der ressourcen-intensiven Kess 1- und Kess 2-Schulen begrenzt. Damit wird die soziale Wirklichkeit ausgeblendet und Geld am falschen Ende gespart."

Eine besondere Tendenz fand Dora Heyenn durch Rabes Zahlen bestätigt: Nur noch ein knappes Drittel der Lehrkräfte, die in diesem Schuljahr ihren Dienst angetreten haben, sind Männer, auch in den Gymnasien. "Damit wird für Kinder und Jugendliche von der Kita bis zum Abitur die Orientierung an einer weiblichen Bezugsperson manifestiert. Das ist durchaus problematisch", so die Fachabgeordnete. "Merkwürdigerweise oder bezeichnenderweise sieht es in den Leitungsgremien der Hamburger Schulen ganz anders aus, da dominieren nach wie vor die Männer. Da muss gegengesteuert werden."

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Quelle:
Fraktion DIE LINKE in der Hamburgischen Bürgerschaft
Presseerklärung vom 2. August 2013
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veröffentlicht im Schattenblick zum 6. August 2013