Schattenblick → INFOPOOL → PARLAMENT → LANDESPARLAMENTE


HAMBURG/3638: Alle HamburgerInnen müssen schwimmen lernen können (Die Linke)


Fraktion DIE LINKE in der Hamburgischen Bürgerschaft
Presseerklärung vom 6. Juni 2016

Alle HamburgerInnen müssen schwimmen lernen können


Am vergangenen Wochenende kam es zu vier Badeunfällen in Hamburg. Zwei junge Geflüchtete ertranken, ein weiterer Geflüchteter wird vermisst. Ein sechsjähriges Kind musste reanimiert werden. "Das ist eine schreckliche Tragödie, aus der die Stadt Konsequenzen ziehen muss", erklärt dazu Christiane Schneider, flüchtlingspolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE in der Hamburgischen Bürgerschaft. "Sehr viele Flüchtlinge haben, das ist bekannt, nicht schwimmen gelernt und sind sich deshalb auch der Gefahren nicht ausreichend bewusst. Gerade dieser Gruppe müssen besondere Möglichkeiten zum Schwimmen-Lernen offensiv angeboten werden. Das ist bisher nur unzureichend der Fall."

Schülerinnen, die in der Sekundarstufe I in Hamburg eingeschult werden und nicht über das bronzene Schwimmabzeichen verfügen, erhalten laut Senat einen Gutschein für Schwimmunterricht. Das gilt auch für SchülerInnen der Internationalen Vorbereitungs- und Basisklassen für Flüchtlingskinder. "Auf unsere erneute Abfrage (Drs. 21/3944) musste der Senat aber zugeben, dass nur ein Bruchteil der ausgegebenen Gutscheine überhaupt eingelöst wird", so Schneider. "In einer Stadt mit so viel Wasser sollte jedes Kind sicher schwimmen lernen. Da macht es sich der Senat zu einfach, wenn er den Kindern einen Gutschein in die Hand drückt und alles weitere ihnen überlässt. Insbesondere Kinder aus schwierigen Familienverhältnissen oder junge Flüchtlinge, die ohne Familie hier leben, sind damit eindeutig im Nachteil."

Auch für erwachsene NichtschwimmerInnen ist das Kurs-Angebot in Hamburg viel zu schmal. Vereine klagen schon seit Jahren über fehlende Wasserflächen. Nichtschwimmerkurse der Bäderland GmbH sind für viele HamburgerInnen nicht zu bezahlen. "Da muss der Senat dringend gegensteuern und den Vereinen mehr günstige Wasserflächen zur Verfügung stellen", fordert Schneider. "Die Schwimmfähigkeit aller Hamburgerinnen und Hamburger muss sichergestellt sein und das muss unabhängig von ihrem Geldbeutel oder ihrer Herkunft gelten."

*

Quelle:
Fraktion DIE LINKE in der Hamburgischen Bürgerschaft
Presseerklärung vom 6. Juni 2016
Rathausmarkt 1, 20095 Hamburg
Telefon: 040/42831-2445, Telefax: 040/42831-2255
E-Mail: pressestelle@linksfraktion.hamburg.de
Internet: www.linksfraktion-hamburg.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 8. Juni 2016

Zur Tagesausgabe / Zum Seitenanfang