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HAMBURG/3956: Linke für einheitliche Lehrer_innenbildung (Die Linke)


Fraktion DIE LINKE in der Hamburgischen Bürgerschaft
Presseerklärung vom 23. März 2017

LINKE für einheitliche Lehrer_innenbildung


Heute werden in einer gemeinsamen Sitzung des Schul- und Wissenschaftsausschusses die "Empfehlungen zur Fortschreibung der Reform der Lehrerbildung in Hamburg" behandelt. Die darin vorgesehene Aufstellung von fünf Lehramtsstudiengängen, getrennt in Grundschul-, Stadtteilschul-, Berufsschul-, Sonderpädagogik- und Gymnasial-Lehramt ist aus Sicht der Fraktion DIE LINKE ein Schritt in die falsche Richtung. Sabine Boeddinghaus, schulpolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE in der Hamburgischen Bürgerschaft: "Die Empfehlungen der Expertenkommission verfestigen das gescheiterte Zwei-Säulen-Modell aus Stadtteilschule und Gymnasium. Sie stehen außerdem der Entwicklung eines inklusiven Schulwesens entgegen."

Auch die Abkopplung des Grundschullehramtes lehnt DIE LINKE ab, denn diese würde die Verzahnung der Grundschule mit der Sekundarstufe I kappen. "Lehrkräfte in der Primarstufe müssen mit Arbeitsweisen und Kompetenzen in der Sekundarstufe vertraut sein, wie umgekehrt auch Lehrkräfte in der Sekundarstufe von der Pädagogik in der Primarstufe profitieren sollten", meint Boeddinghaus. Sie verweist auf die Tatsache, dass immerhin 20 Prozent der Hamburger Stadtteilschulen durchgehend von der Grundschule bis zum Abitur unterrichten.

Martin Dolzer, wissenschaftspolitischer Sprecher der Fraktion, erklärt: "DIE LINKE will die Lehrer_innen-Ausbildung nicht aufsplittern, sondern zu einem Studiengang zusammenfassen. An jeder Schule gibt es eine vielfältige Zusammensetzung aus Schüler_innen, dafür sollten die Lehrkräfte fachlich und pädagogisch bestens ausgebildet werden. Auch eine Qualifizierung mit einem weiten Inklusionsbegriff muss bei der Ausbildung eine zentrale Rolle spielen." Dolzer unterstützt außerdem die von Studierenden und Fachschaftsräten geäußerte Einschätzung, dass große Pläne im Bildungsbereich zwar begrüßenswert, ohne bedarfsdeckende Mittel jedoch ohnehin nicht realisierbar sind. "Der Senat tut so, als würde er Verbesserungen im Bildungssystem anstreben, doch er sichert nicht einmal die bestehenden Studienfächer ausreichend ab, wie zum Beispiel jüngst in der Sonderpädagogik. Ohne die Ausfinanzierung der Lehrer_innenausbildung kann eine hochwertige Qualifikation jedoch überhaupt nicht stattfinden."

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Quelle:
Fraktion DIE LINKE in der Hamburgischen Bürgerschaft
Presseerklärung vom 23. März 2017
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veröffentlicht im Schattenblick zum 25. März 2017

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