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HAMBURG/4207: HIV-Prävention mit PReP auch für ärmere Menschen zugänglich machen (Die Linke)


Fraktion DIE LINKE in der Hamburgischen Bürgerschaft
Presseerklärung vom 30. November 2017

HIV-Prävention mit PReP auch für ärmere Menschen zugänglich machen!


Anlässlich des morgigen Welt-Aids-Tags will die Fraktion DIE LINKE stärker auf Prävention setzen: Sie fordert ein Modellprojekt für Hamburg, in dem vorbeugende HIV-Medikamente, bekannt als PReP (Prä-Expositionsprophylaxe), an Bedürftige kostenfrei vergeben werden. "Die Prä-Expositionsprophylaxe ist ein wichtiger Baustein der Prävention gerade für Menschen, die aus verschiedenen Gründen ein hohes HIV-Ansteckungsrisiko haben", erklärt dazu Deniz Celik, gesundheitspolitischer Sprecher der Fraktion. "Hamburg sollte nicht warten, bis die gesetzlichen Krankenkassen endlich die Kosten für die PReP übernehmen, sondern das Mittel auch für Menschen zugänglich machen, die sich 51 Euro im Monat einfach nicht leisten können. Der Schutz vor einer immer noch nicht heilbaren Infektion darf nicht vom Geldbeutel abhängen! Gesundheitssenatorin Prüfer-Storcks sollte es ihrer Berliner Amtskollegin Dilek Kolat nachtun, die im Oktober ein entsprechendes Projekt für die Hauptstadt angekündigt hat."

Zum Hintergrund: Seit Kurzem können Menschen mit hohem HIV-Infektionsrisiko auch in Hamburg auf Privatrezept ein Medikament zur PReP (Prä-Expositionsprophylaxe) bekommen. Durch die regelmäßige Einnahme wird eine HIV-Infektion mindestens so zuverlässig verhindert wie bei der Benutzung des traditionellen Kondoms. Die Kosten liegen bei monatlich nur noch 51 Euro, seit ein kostengünstiges Nachahmer-Medikament zum wesentlich teureren Original-Medikament Truvada auf dem Markt ist. Bisher wird die PReP jedoch nicht von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen. Bis der "Gemeinsame Bundesausschuss" darüber entscheidet, ob PReP in den Leistungskatalog der Krankenkassen aufgenommen wird, wird noch viel Zeit vergehen.

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Quelle:
Fraktion DIE LINKE in der Hamburgischen Bürgerschaft
Presseerklärung vom 30. November 2017
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veröffentlicht im Schattenblick zum 1. Dezember 2017

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