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HAMBURG/4478: Senat rechnet das S-Bahn-Chaos in Harburg schön (Die Linke)


Fraktion DIE LINKE in der Hamburgischen Bürgerschaft
Presseerklärung vom 3. September 2018

Senat rechnet das S-Bahn-Chaos in Harburg schön


Die baustellenbedingte Sperrung der S-Bahn zwischen Wilhelmsburg und Harburg sorgte in den Sommerferien südlich der Elbe für wochenlanges Chaos. Vor allem an Arbeitstagen waren Busse und Nahverkehrszüge regelmäßig überfüllt. Wie eine Anfrage (Drs. 21/14027) der Fraktion DIE LINKE in der Hamburgischen Bürgerschaft ergibt, versucht der Senat, mit geschönten Zahlen über dieses Chaos mit Ansage hinwegzutäuschen. "Keine S-Bahn-Strecke ist regelmäßig so überfüllt wie die S3/S31. Wie die Verkehrsunternehmen und der Senat glauben konnten, mit nochmal 8.000 Sitz- und Stehplätzen weniger pro Stunde den Verkehr während der Bauarbeiten bewältigen zu können, ist mir schleierhaft", erklärt dazu die verkehrspolitische Sprecherin der Fraktion, Heike Sudmann.

Normalerweise gibt es in der Hauptverkehrszeit laut Senat in S3 und S31 zwischen Hauptbahnhof und Harburg 10.400 Plätze, jeweils zur Hälfte Steh- und Sitzplätze. Der Metronom bietet in der gleichen Zeit 16.400 Sitz- und Stehplätze. Während der Sperrzeiten wurden jedoch nur 3.600 Steh- und Sitzplätze im Schienenersatzverkehr (Busse) sowie 15.200 beim Metronom angeboten. "Die Zahlen legen einen erschütternden Mangel an ÖPNV-Sachverstand offen: Die Kapazität um fast ein Drittel zu reduzieren kann auch in den Sommerferien nicht gutgehen", kritisiert Sudmann. "Die Konsequenz muss eine bessere Abstimmung bei Bauarbeiten sein, auch über die Grenzen von Verkehrsunternehmen hinweg. Denn warum mussten einige Metronom-Züge eigentlich in Harburg enden? Wäre es nicht während der Bauphase sinnvoller gewesen, etwa den RE7 aus Flensburg nur bis Altona fahren zu lassen? Damit wären im Hauptbahnhof Gleise für Züge aus Richtung Harburg freigeworden."

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Quelle:
Fraktion DIE LINKE in der Hamburgischen Bürgerschaft
Presseerklärung vom 3. September 2018
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veröffentlicht im Schattenblick zum 4. September 2018

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