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MECKLENBURG-VORPOMMERN/1983: Assistenzsysteme machen längeres Wohnen zu Hause möglich (SPD)


SPD-Landtagsfraktion Mecklenburg-Vorpommern - 9. Mai 2014

Technische Möglichkeiten machen längeres Wohnen in den "eigenen vier Wänden" möglich

Julian Barlen: Vernetzung von altersgerechten Assistenzsystemen und Telemedizin erleichtern das Leben von Seniorinnen und Senioren



Die 22. Sitzung der Enquete-Kommission "Älter werden in Mecklenburg-Vorpommern" fand heute im Biotechnikum in Greifswald statt, wo sich die Kommissionsmitglieder über moderne Assistenzsysteme für Ältere und Pflegebedürftige informierten. Hierzu erklärt Julian Barlen, gesundheitspolitischer Sprecher der SPD-Fraktion und Obmann in der Enquete-Kommission:

"Bei Hilfsmitteln für Ältere und Pflegebedürftige denkt man noch oft an Krücken und Haltegriffe im Bad. Aber die Digitalisierung hat auch hier schon länger Einzug gehalten. Die sogenannten altersgerechte Assistenzsysteme für ein selbstbestimmtes Leben (AAL) sollen das Leben von Seniorinnen und Senioren in der eigenen Wohnung erleichtern.

Die Produktpalette reicht dabei von Dingen, wie elektrische Rollladenheber über die weithin bekannten Hausnotrufe bis hin zu Teppichen, die einen Notruf absetzen, wenn der Bewohner hingefallen ist und sich nicht mehr bewegen kann. Vernetzt man diese Geräte untereinander und integriert telemedizinische Verfahren in dieses System, so ist auch für viele pflegebedürftige Menschen ein längeres, bequemes und selbstbestimmtes Wohnen in den 'eigenen vier Wänden' möglich.

Technik alleine ersetzt natürlich keine menschliche Zuwendung, sondern erleichtert das Leben. Dabei müssen die Geräte in ein umfassendes Wohn- und Pflegekonzept eingebunden sein. Auch die Finanzierung der Geräte und der zugehörigen pflegerischen Infrastruktur muss unter dem Aspekt des langfristigen Nutzens noch solider gestaltet werden. Neben den eigentlichen Nutzern von AAL profitieren auch die Krankenkassen und die Pflegekassen, die nicht für teure Krankenhaus- oder Pflegeheimaufenthalte zahlen müssen und Wohnungsunternehmen, deren Mieter nicht frühzeitig in ein Heim umziehen.

Zudem ist zu beachten, dass im Rahmen des AAL viele sensible persönliche Daten zum Gesundheitszustand und zu alltäglichen Abläufen erhoben und gespeichert werden. Hier muss ein Höchstmaß an Datensicherheit gelten.

Der sehr informative Besuch in Greifswald zeigte, wie eng die von der Enquete-Kommission behandelten Arbeitsfelder miteinander verzahnt sind. Das Thema AAL befindet sich an der Schnittstelle der Bereiche "Wohnen im Alter", "Alter und Gesundheit/Pflege". Um hier zu Lösungen zu kommen muss über Ressorts, Wirtschaftssektoren und etablierte Akteurskonstellationen hinweg gemeinsam gehandelt werden", so Julian Barlen abschließend.

Hintergrund:
Die Enquete-Kommission "Älter werden in Mecklenburg-Vorpommern" wurde vom Landtag eingesetzt, um politische Maßnahmen zur Anpassung an die älter werdende Gesellschaft zu empfehlen. Sie setzt sich aus elf Mitgliedern des Landtages und zehn externen Fachleuten zusammen und tagt öffentlich. In den sechs Themenfeldern "Wohnen im Alter", "Alter und Gesundheit/Pflege", "Mobilität im Alter", "Bildung/Arbeit", Bürgerschaftliches Engagement/Gesellschaftliche Teilhabe" und "Infrastruktur" erarbeitet die Kommission auf Grundlage von wissenschaftlichen Gutachten und im Dialog mit den zuständigen Ministerien und Experten aus der Praxis Vorschläge für eine zukunftsfeste Seniorenpolitik.

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Quelle:
Pressemitteilung der SPD-Landtagsfraktion Mecklenburg-Vorpommern
Pressestelle, Lennéstr. 1, 19053 Schwerin
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veröffentlicht im Schattenblick zum 13. Mai 2014