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RHEINLAND-PFALZ/2597: Bildungsstudie bestätigt Politik (StZ)


StaatsZeitung, Nr. 47/2011 - Staatsanzeiger für Rheinland-Pfalz
Der Landtag - Nachrichten und Berichte, 19. Dezember 2011

Bildungsstudie bestätigt Politik


Eine von der SPD-Fraktion beantragte Aktuelle Stunde hatte das Ergebnis der Bildungsstudie Lernatlas zum Thema. Die SPD sah darin eine Bestätigung der Bildungspolitik in Rheinland-Pfalz und unterstrich, dass dieses Ergebnis nicht alleine stehe.

Wieder einmal habe eine Bildungsstudie die Bildungspolitik des Landes bestätigt, erklärte Bettina Brück (SPD), dies sei bereits die zweite innerhalb eines Jahres. Der Lernatlas und andere Studien bestätigten, dass das Land die richtigen Konsequenzen aus der PISA-Studie gezogen habe. Dabei würden auch die Rahmenbedingungen des Lernens miteinbezogen. In Rheinland-Pfalz würde somit "ein gutes Lernklima" erzeugt. Dies sei eine große Gemeinschaftsleistung von Land, Schulen und Kommunen. Die Entwicklung komme nicht von selbst, in den letzten zehn Jahren habe sich die Bildungspolitik "rasant" entwickelt, erklärte die Abgeordnete. Die Weichen seien richtig gestellt, in vielen Bereichen sei man Vorreiter. Bildung dürfe nicht von der sozialen Herkunft abhängig sein. Wenn man weit kommen wolle "müsse man mit anderen gehen", zitierte Brück ein Sprichwort.

Sie stimme ihrer Kollegin zu, man könne sich über das Ergebnis freuen, erklärte Bettina Dickes (CDU), jedoch müsse man im Bereich des Ehrenamtes Kritik an mangelnder Finanzierung üben. Die Kommunen förderten das Ehrenamt stark, so Dickes. Der "Raubbau an den kommunalen Finanzen" müsse daher beendet werden. Die Landkreise würden zur Hälfte den Ausbau der Kindertagesstätten stemmen, trotz schlechter finanzieller Lage. Auch Statistiken dürfe man nicht alles unbesehen glauben. Der Bildungsatlas sollte auch ein Ansporn sein "dahin zu gucken, wo es nicht so gut läuft", so Dickes, zum Beispiel bei der Zahl der Abiturienten und bei den Ausbildungsmöglichkeiten. Sie plädierte daher für einen einheitliche Ausbildungsabschluss. Auch bei der persönlichen Weiterbildung befinde sich Rheinland-Pfalz im unteren Drittel, die Lesekompetenz müsse gefördert werden. Ohne Lesen sei keine Bildung möglich, so Dickes.

Erfolgreiches, lebenslanges Lernen sei nicht allein an erteilten Unterrichtsstunden zu messen, unterstrich Ruth Ratter (Bündnis90/Die Grünen). Sie räumte ein, dass jedes Ranking hinterfragt werden müsse. Ratter erklärte, aus Sicht ihrer Fraktion gebe es auch in Zukunft noch Verbesserungspotential, zum Beispiel beim längeren gemeinsamen Lernen, auch die Ausbildungschancen müssten noch verbessert werden. Sie gehe davon aus, dass man sich in einem "Boom des Lesens" befinde, so Ratter, dennoch müsse in der kulturellen Bildung noch mehr getan werden. Erreicht werden könne dies alles aber durch einen Ausbau der bisher begangenen Pfade.

Man wolle ein lebenslanges Lernen, die Bertelsmann-Stiftung habe dem Land attestiert, dass dies funktioniere, hob Bildungsministerin Doris Ahnen (SPD) hervor. Wichtig sei ebenso das soziale Lernen, dafür müsse man sich nicht entschuldigen. Auch hinter die Kriterien des Lernatlasses könne man an vielen Stellen ein Fragezeichen machen, jedoch reihten sich die Ergebnisse des Atlasses ein in andere ähnliche Ergebnisse, so die Ministerin. Schüler mit Migrationshintergrund schlössen in Rheinland-Pfalz besser ab, als in anderen Bundesländern. Wenn das Land "immer gut abschneide, unabhängig von den Indikatoren", müsse die Bildungspolitik des Landes gut sein. Man habe die einzelnen Maßnahmen immer nach Prioriät sortiert, damit habe man solch gute Ergebnisse erzielt. Die Bildungspolitik des Landes, so die Ministerin, setze ein bundesweites Vorbild. Man werde sich jedoch nicht auf dem Erreichten ausruhen, unterstrich Ahnen.


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Quelle:
StaatsZeitung, Staatsanzeiger für Rheinland-Pfalz, Nr. 46/2011, Seite 3+4
Der Landtag - Nachrichten und Bericht
Redaktion: Walter Schumacher (verantwortlich)
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veröffentlicht im Schattenblick zum 10. Januar 2012