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RHEINLAND-PFALZ/4797: Insektensterben stoppen - Artenvielfalt ist unsere Lebensgrundlage (Bündnis 90/Die Grünen)


Pressemitteilung der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Landtag Rheinland-Pfalz vom 26.04.2018

Insektensterben stoppen - Artenvielfalt ist unsere Lebensgrundlage


Zur Aktuellen Debatte der GRÜNEN Landtagsfraktion "Insektensterben stoppen - Artenvielfalt ist unsere Lebensgrundlage" erklärt Andreas Hartenfels, umweltpolitischer Sprecher:

"Unser rheinland-pfälzisches Umweltministerium arbeitet mit der Aktion Grün intensiv am Erhalt unserer Artenvielfalt. Denn die Artenvielfalt in Deutschland und Rheinland-Pfalz nimmt rapide ab: Von 557 ehemals bei uns heimischen Wildbienenarten ist knapp die Hälfte bereits ausgestorben oder bestandsgefährdet. Daran sind auch die in der Landwirtschaft eingesetzten Neonikotinoide schuld, das zeigen zahlreiche Studien. Wir GRÜNE fordern daher schon länger das Verbot der schädlichen Pestizide. Denn die Landwirtschaft selbst ist gerade auf diese Bienen angewiesen: Allein die Wirtschaftsleistung der Bienen in Deutschland liegt laut Aussage des Bundeslandwirtschaftsministeriums bei etwa zwei Milliarden Euro jährlich.

Die Bundesregierung wird vermutlich nach langem Zögern am Freitag der grünen Forderung nach einem Verbot der drei schädlichsten Neonikotinoide nachkommen und auf europäischer Ebene für ein Verbot dieser stimmen. Das reicht aber nicht: Denn offensichtlich funktioniert das Zulassungsverfahren nicht, wenn Wirkstoffe erst im Nachhinein als giftig deklariert werden. Wir fordern deshalb die Bundesregierung auf, sich jetzt im Sinne des Vorsorgeprinzips dafür einzusetzen, alle Neonikotinoide einer transparenten und unabhängigen Prüfung zu unterziehen. Die absolute Ungefährlichkeit für Fauna, Flora und Menschen muss gewährleistet sein."

Jutta Blatzheim-Roegler, landwirtschaftspolitische Sprecherin, ergänzt:

"Mittelfristig kann es nur einen Weg geben: mehr biologische Landwirtschaft, mit einer vielfältigen Fruchtfolge, gesunde Böden und den Verzicht auf Pestizide. Die Bundesregierung muss sich für mehr Forschung zu alternativen Pflanzenschutzverfahren und einen konzentrierten Einsatz von EU-Geldern für die Ökolandwirtschaft einsetzen. Davon habe ich bisher nichts gesehen. Ob wir das Wachstum der biologischen Landwirtschaft in Rheinland-Pfalz, das unsere Umweltministerin Ulrike Höfken in den letzten Jahren stark gefördert hat, beibehalten können, hängt aber gerade davon ab. Nur so können wir gewährleisten, dass sich das Artensterben nicht fortsetzt."

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Quelle:
Pressemitteilung vom 26. April 2018
Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Landtag Rheinland-Pfalz
Kaiser-Friedrich-Straße 3, 55116 Mainz
Telefon: 06131 / 208 31-30, Fax: 06131 / 208 41-31
Internet: http://www.gruene-fraktion-rlp.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 28. April 2018

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