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SCHLESWIG-HOLSTEIN/2041: 150 Jahre deutsch-dänischer Krieg - Gedenken in Kiel und im Grenzland (Landtag)


Der Landtag - Nr. 01 / März 2014
Die Parlamentszeitschrift für Schleswig-Holstein

SCHLESWIG-HOLSTEIN IN EUROPA
150 Jahre deutsch-dänischer Krieg: Gedenken in Kiel und im Grenzland



Aus Feinden wurden Partner und gute Nachbarn: Am 6. Februar, 150 Jahre nach Ausbruch des deutsch-dänischen Krieges, wurde bei einem gemeinsamen Festakt das heute beispielhafte Zusammenleben der Menschen in der Grenzregion gewürdigt.


150 Jahre nach den Ereignissen von 1864 haben das dänische Parlament und der Schleswig-Holsteinische Landtag an die blutige Auseinandersetzung zwischen Dänemark, Preußen und Österreich erinnert. In einer gemeinsamen Veranstaltung im Landeshaus unterstrichen Landtagspräsident Klaus Schlie und der Präsident des dänischen Folketings, Mogens Lykketoft, den für ganz Europa beispielhaften Wandel in der Grenzregion zum Miteinander.

Am Vormittag hatten Lykketoft, Schlie und der Landtagspräsident aus der Steiermark, Franz Majcen, bei Oeversee (Kreis Schleswig-Flensburg) drei Kränze niedergelegt und der Toten der dortigen vorentscheidenden Schlacht des deutsch-dänischen Krieges gedacht. Dort erinnerten auch rund 700 Teilnehmer des traditionellen Oeversee-Marsches an die Toten des Gefechts. Anschließend fuhren die Präsidenten nach Kiel und trugen sich ins Gästebuch des Landtages ein. An einer Gesprächsrunde nahmen auch Vertreter der deutschen und dänischen Minderheiten teil.

Millionen von Menschen seien in den vergangenen Jahrhunderten von autoritären und totalitären Regierungen in Europa aus ihrer Heimat vertrieben worden, um Grenzen zu bilden, sagte Schlie. "Die Menschen dies- und jenseits der Grenze stehen sich aber oft sehr viel näher, als manch einem Bewohner, der formell zum gleichen Volk, zum gleichen Staat gehört." Das Miteinander in der deutsch-dänischen Grenzregion sei ein großartiges Beispiel für ein grenzüberschreitendes Zusammengehörigkeitsgefühl. "Hier haben sich starke Gemeinsamkeiten entwickelt. Der Austausch, ob im kulturellen oder Arbeitsleben, ist intensiv und vorbildlich", so Schlie.

Lykketoft betonte, gerade weil das Grenzgebiet zwischen Dänemark und Deutschland früher unter furchtbaren Kriegen Die Düppeler Schanzen sind heute eine Erinnerungsstätte: Traditionelle Uniformen und eine Kanone aus dem 19. Jahrhundert ergänzen eine umfangreiche historische Ausstellung gelitten habe, sei es so positiv, "dass die Region heute für ganz Europa als leuchtendes Beispiel einer Grenzregion dasteht". In der Region lebten und arbeiteten Deutsche und Dänen nicht nur gemeinsam, sondern seien auch auf inspirierende und verträgliche Weise miteinander verflochten. Nach seiner Niederlage 1864 gegen die preußischen und österreichischen Truppen verlor Dänemark die Hoheit über die Herzogtümer Schleswig, Holstein und Lauenburg. Tausende Soldaten fanden in dem Krieg den Tod. Als kriegsentscheidend gilt die Schlacht an den Düppeler Schanzen nahe der Flensburger Förde vom 18. April 1864.

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Quelle:
Der Landtag, Nr. 01 im März 2014, S. 6
Mit freundlicher Genehmigung des Herausgebers:
Der Präsident des Schleswig-Holsteinischen Landtages
Referat für Öffentlichkeitsarbeit, L143,
Düsternbrooker Weg 70, 24105 Kiel
Tobias Rischer (verantwortlich)
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veröffentlicht im Schattenblick zum 10. Mai 2014