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SCHLESWIG-HOLSTEIN/2167: Gesucht - ein neuer Feiertag für den Norden (Der Landtag)


Der Landtag - Nr. 01 / April 2017
Die Parlamentszeitschrift für Schleswig-Holstein

PLENUM
Gesucht: ein neuer Feiertag für den Norden


Was Feiertage anbelangt, ist Schleswig-Holstein in Deutschland das Schlusslicht. Wie in Berlin, Bremen, Hamburg und Niedersachsen gibt es zwischen Nord- und Ostsee nur neun freie Tage pro Jahr. Demgegenüber hat Bayern 13 solcher Tage. Aber: Die Chancen auf einen weiteren Feiertag im Lande steigen. Im Februar brachten Piraten und Koalition verschiedene Modelle ins Spiel. CDU und FDP waren grundsätzlich dagegen.


23. Mai - Tag des Grundgesetzes
Die Piraten wollten per Gesetzentwurf den 23. Mai als "Tag des Grundgesetzes" zum Feiertag machen.

"Wir wollen einen Feiertag, der konfessionsübergreifend große Akzeptanz genießen soll", so der Abgeordnete Wolfgang Dudda: "Unser Grundgesetz ist das Beste, was den Deutschen in ihrer langen Geschichte passiert ist." Am 23. Mai 1949 verkündete der Parlamentarische Rat in Bonn das Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland.

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31. Oktober - Reformationstag
Der Tag, an dem Martin Luther im Jahr 1517 seine 95 Thesen an die Wittenberger Schlosskirche gehämmert haben soll, gilt als Beginn der Kirchenreformation und ist in diesem Jahr einmalig bundesweit ein Feiertag. Kirchen und DGB wollen diesen Tag auch in Zukunft arbeitsfrei halten. Peter Eichstädt (SPD) bekundete Sympathie: "Wir müssen darüber reden, welches Ereignis geeignet und bedeutsam ist, um besonders hervorgehoben zu werden." Eka von Kalben (Grüne) meinte dagegen: "Ein weiterer Feiertag sollte nicht ein religiöser Feiertag sein."

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13. Dezember - Tag der Landesverfassung
Einen "Tag der Landesverfassung" brachte Lars Harms (SSW) ins Spiel. Am 13. Dezember 1949 beschloss der Landtag die Landessatzung, die Vorläuferin der heutigen Landesverfassung. "Wir wollen Schleswig-Holstein feiern", so Harms - als "Staat, in dem Demokratie herrscht, in dem Rechtsstaatlichkeit herrscht, in dem ein großer Gemeinsinn herrscht". Der Tag unterstreiche zudem "die Eigenstaatlichkeit des Landes Schleswig-Holstein".

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"Kein Bedarf"
Schleswig-Holstein müsse sich einen zusätzlichen Feiertag erst erarbeiten, mahnte Hartmut Hamerich (CDU). Denn Bayern habe trotz seiner vielen arbeitsfreien Tage eine deutliche höhere Wirtschaftskraft. Zwar sei Schleswig-Holstein "das Feiertagsarmenhaus", stellte Wolfgang Kubicki (FDP) fest. Aber: "Diese strukturelle Benachteiligung hat die Schleswig-Holsteiner nicht davon abgehalten, die glücklichsten Menschen in ganz Deutschland zu sein." Das besagt zumindest eine kürzlich veröffentlichte Studie.

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Quelle:
Der Landtag, Nr. 01 / April 2017, S. 21
Mit freundlicher Genehmigung des Herausgebers:
Der Präsident des Schleswig-Holsteinischen Landtages
Referat für Öffentlichkeitsarbeit und Veranstaltungsmanagement
Düsternbrooker Weg 70, 24105 Kiel
Tobias Rischer (verantwortlich)
Telefon: 0431/988 1120
E-Mail: tobias.rischer@landtag.ltsh.de
Internet: www.sh-landtag.de
 
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veröffentlicht im Schattenblick zum 16. Mai 2017

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