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BILDUNG/906: Länder stoppen Schavans elitären Lehrerbildungswettbewerb


Pressemitteilung der SPD-Bundestagsfraktion - 20. April 2012

AG Bildung und Forschung

Länder stoppen Schavans elitären Lehrerbildungswettbewerb



Zu den Beratungen der geplanten Initiative zur Förderung der Lehrerausbildung in der GWK-Sitzung erklärt der bildungs- und forschungspolitische Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion Ernst Dieter Rossmann:

Wieder einmal ist Schavan mit einem unausgegorenen Konzept zu den Ländern gegangen und wieder einmal hat sie sich einen Korb gefangen. Die Länder haben heute Schavans Vorschlag zur geplanten Förderung der Lehrerausbildung zusammengestutzt. Anders als von Schavan gewollt wird es keinen "elitefördernden" Wettbewerb geben, sondern es wird an einer in der Breite wirksamen Verbesserung der Lehrerausbildung weiter gearbeitet. Damit ist die von Schavan als Konzept verkaufte einfache Übertragung der Exzellenzinitiative auf die Lehrerausbildung vom Tisch. Die SPD-Bundestagsfraktion unterstützt hier eindeutig den Kurs der Länder.

Denn die bisherigen Vorschläge Schavans zur Förderung der Lehrerausbildung hätten nur zu vereinzelten "Leuchttürmen" geführt, von denen nur die wenigsten Lehramtsstudierenden was gehabt hätten. Auch beim Geld sieht man, mit welcher heißen Nadel Schavan ihr Konzept zusammengeschustert hat: nannte die Koalition bisher ein Volumen von 16 Millionen Euro im Jahr, spricht Schavan nun von 500 Millionen Euro für zehn Jahre. Ob das ausreichen kann, hängt vom abschließenden Konzept ab.

Finanziell muß Schavan endlich Farbe bekennen. Das Kabinett hat mit seinem Eckwertebeschluß zum Haushalt 2013 und zur Finanzplanung bis 2016 ebenso wenig zusätzliche Mittel für die Lehrerausbildung vorgesehen, wie auch keine für die Hochschulpakt-Ausweitung oder die von der SPD geforderte BAföG-Erhöhung. Dafür sollen aber im Vergleich zum "Wahljahr"-Haushalt 2013 die Ausgaben für Bildung und Forschung 2014-2016 wieder um insgesamt fast 600 Millionen Euro sinken. Das ist der Beitrag Schavans zur Haushaltskonsolidierung und er geht damit zu Lasten der Zukunft vieler jungen Menschen in Deutschland.

Copyright 2012 SPD-Bundestagsfraktion

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Quelle:
Pressemitteilung Nr. 438 vom 20. April 2012
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veröffentlicht im Schattenblick zum 24. April 2012