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GESUNDHEIT/733: Möglichkeiten für Substitionstherapie verbessern


Pressemitteilung der SPD-Bundestagsfraktion - 1. Februar 2013

Arbeitsgruppe: Gesundheit

Möglichkeiten für Substitionstherapie verbessern



Zur Einbringung des Antrages der SPD-Bundestagsfraktion "Überlebenshilfe in der Drogenpolitik - Situation der Substitution von Opiatabhängigen verbessern und Substitutionsbehandlung im Strafvollzug gewährleisten" im Deutschen Bundestag erklärt die Drogenbeauftragte der SPD-Bundestagsfraktion Angelika Graf:

Die Substitionstherapie ist ein wichtiger Teil der Schadensreduzierung und der Überlebenshilfe in der Drogenpolitik. Mit unserem Antrag zur Stärkung der Überlebenshilfe wollen wir die Situation für Süchtige verbessern und diesen helfen, aus der Sucht herauszukommen oder notfalls mit der Sucht zu leben. Dieser Ansatz nützt nicht nur Süchtigen, bei denen andere Therapieansätze scheitern, sondern auch der Gesellschaft durch die Reduzierung der Beschaffungskriminalität.

Die PREMOS-Studie der Bundesregierung hat deutlich gemacht, dass es im Bereich der Substitionstherapie großen Handlungsbedarf gibt. Das Angebot an Therapiemöglichkeiten muss größer werden und vor allem auch den ländlichen Raum abdecken. Es bestehen in Deutschland unterschiedliche quantitative Niveaus in den Regionen mit einem starken Nord-Süd- und einem West-Ost Gefälle.

Wir wollen die Rahmenbedingungen für Substitionsärztinnen und -ärzte verbessern, um den Beruf attraktiver zu machen. Suchtmediziner werden oftmals unnötig kriminalisiert. Substitionsärzte bewegen sich mitunter - vor allem im Bereich der Mitgaberegelungen - in einer rechtlichen Grauzone. Das muss sich ändern, wenn wir das Nachwuchsproblem in diesem Bereich lösen wollen. Wir müssen die Arbeit der Substitionsärzte auf eine rechtlich sichere Grundlage stellen und die Strukturen für die Substititionsbehandlung insgesamt verbessern. Dies gilt insbesondere auch für substituierende Hausärzte.

Einen großen Bedarf für Verbesserungen gibt es im Bereich der Substitution in Haftanstalten. Lediglich etwa 500-700 der geschätzten 10.000-15.000 in Frage kommenden Gefangenen befinden sich in einer dauerhaften Substitutionsbehandlung. Dabei ist die Gefahr einer Infektion mit HIV oder Hepatitis für Opiatabhängige im Gefängnis besonders groß. Probleme bereiten hier unter anderem die in den einzelnen Bundesländern unterschiedlichen Regelungen, bei denen wir auf Verbesserungen drängen.

Copyright 2013 SPD-Bundestagsfraktion

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Quelle:
Pressemitteilung Nr. 108 vom 1. Februar 2013
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veröffentlicht im Schattenblick zum 5. Februar 2013