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GESUNDHEIT/780: Rezeptpflicht für die "Pille danach" schnell abschaffen


SPD-Pressemitteilung vom 16. Januar 2014

Elke Ferner: Rezeptpflicht für die "Pille danach" schnell abschaffen



Der Expertenausschuss für Verschreibungspflicht hat sich erneut dafür ausgesprochen, die Rezeptpflicht für die "Pille danach" aufzuheben. Hierzu erklärt die Bundesvorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Sozialdemokratischer Frauen (ASF), Elke Ferner, MdB:

Ich begrüße die Empfehlung des Expertenausschusses und damit die Entscheidung des Bundesinstitutes für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM), die Rezeptpflicht für die "Pille danach" aufzuheben.

Die ASF-Bundeskonferenz hat bereits 2012 beschlossen, sich für die Aufhebung der Verschreibungspflicht, aber für die Beibehaltung der Apothekenpflicht einzusetzen.

Ein entsprechender Antrag der SPD-Bundestagsfraktion, der die Bundesregierung aufgefordert hat, entsprechend der Empfehlung des BfArM die Rezeptfreiheit vorzunehmen, wurde von der schwarz-gelben Mehrheit im Parlament in der letzten Legislatur nicht angenommen.

Auch der Bundesrat hatte sich noch im Juli 2013 dafür ausgesprochen, insbesondere jungen Frauen die "Pille danach" leichter zugänglich zu machen. Die Länder forderten darüber hinaus, gesetzlich sicherzustellen, dass eine Aufhebung der Verschreibungspflicht nicht zu Verschlechterungen bei der Kostenübernahme führen dürfe. Besonders schwer wiegt das Argument der Länder, dass die derzeitige Verschreibungspflicht dazu führen könne, dass gerade an Wochenenden zu viel Zeit verstreiche, um ungewollte Schwangerschaften zu verhindern.

In Europa liegen seit 15 Jahren gute Erfahrungen und wissenschaftliche Erkenntnisse zu dieser rezeptfreien und damit niedrigschwelligen Notverhütungsmethode vor. Auch die Weltgesundheitsorganisation WHO ist 2010 zu der Bewertung gekommen, dass die Anwendung der LNG-EC-Methode (Levonorgestrel Emergency Contraception) einfach und eine ärztliche Betreuung für eine korrekte Anwendung nicht erforderlich sei. Die Methode sei in zahlreichen Ländern ohne Rezept erhältlich und Studien haben gezeigt, dass sowohl Erwachsene als auch jugendliche Frauen die Informationen zur Anwendung leicht verstehen würden.

Um ihr Recht auf sexuelle und reproduktive Gesundheit umsetzen zu können, muss es auch für Frauen in Deutschland endlich möglich sein, die "Pille danach" auf Levonorgestrelbasis verschreibungsfrei zu erhalten.

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Quelle:
SPD-Pressemitteilung 009/14 vom 16. Januar 2014
Herausgeber: SPD Parteivorstand, Pressestelle
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veröffentlicht im Schattenblick zum 18. Januar 2014