Schattenblick →INFOPOOL →PARLAMENT → SPD

MEDIEN/293: Computerspiele sind Teil unserer Kultur und ein erheblicher Wirtschaftsfaktor


Pressemitteilung der SPD-Bundestagsfraktion - 15. August 2012

Arbeitsgruppe: AG der Enquete-Kommission Internet und digitale Gesellschaft

Computerspiele sind Teil unserer Kultur und ein erheblicher Wirtschaftsfaktor



Anlässlich der Eröffnung der gamescom in Köln erklärt der netzpolitische Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion Lars Klingbeil:

Es ist inzwischen unbestritten und weitgehend akzeptiert, dass Computerspiele nicht nur einen erheblichen Wirtschafts- und Standortfaktor darstellen, sondern Teil unserer Kultur sind. Endlich ist es gelungen, die oftmals verkürzte und unsachliche Debatte über Computerspiele und ihre möglichen Gefährdungen zu versachlichen und den kulturellen Wert von Computerspielen und deren Bedeutung für alle Generationen aufzuzeigen. Ein Schwerpunkt der gamescom liegt daher auf der Spielekultur, mit dem die Kultureinflüsse, die in den vergangenen Jahren auf den Games-Bereich eingewirkt haben, aufgezeigt werden sollen.

Daneben sind Computerspiele natürlich auch für den Wirtschaftsstandort Deutschland von herausragender Bedeutung und es ist zu begrüßen, dass auf der gamescom auch eine neue Generation von sehr erfolgreichen deutschen Spieleentwicklern vertreten sein wird. Insbesondere Startups und junge Unternehmen stehen aber angesichts der notwendigen Investitionskosten auch vor gewaltigen Herausforderungen. Hier haben die Maßnahmen zur Förderung einer neuen Gründerkultur in Deutschland einen wichtigen Beitrag geleistet, um neuen und jungen Unternehmen eine Chance im weltweiten Spielemarkt zu eröffnen. Diese sollten erhalten und ausgebaut werden. Inzwischen haben Computerspiele auch in den Hochschulen einen hohen Stellenwert und es drängen hochqualifizierte Entwicklerinnen und Entwickler auf den Markt. So kann es gelingen, dass Deutschland für Spieleproduzenten attraktiv bleibt und seine Marktposition erhalten und ausbauen kann.

Die SPD-Bundestagsfraktion begrüßt es, dass die Spieleproduzenten, die Spieleentwickler, die Spielenutzer und die Wissenschaft gemeinsam mit der Politik auch das Thema Medienkompetenz im Umgang mit Computerspielen in den Fokus der öffentlichen Debatte rücken. Einen wichtigen Beitrag hierzu leistet auch der Deutsche Computerspielepreis. Leider hat die Bundesregierung die wirtschaftliche und kulturelle Bedeutung noch immer nicht erkannt, wie die überzogene Debatte bei der Preisverleihung des Deutschen Computerspielepreises gezeigt hat. Es fehlen bis heute ernsthafte Initiativen, um die deutsche Entwicklerszene oder auch das gemeinsame Bemühen um Medienkompetenzvermittlung zu unterstützen. Das ist bedauerlich, denn so bleiben die Potenziale von qualitativ hochwertigen Computerspielen hinter ihren Möglichkeiten zurück. Es wird Zeit, dass endlich auch die Bundesregierung den kulturellen Wert der Computerspiele und ihre wirtschaftliche Bedeutung anerkennt und entsprechende Initiativen ergreift.

Copyright 2012 SPD-Bundestagsfraktion

*

Quelle:
Pressemitteilung Nr. 866 vom 15. August 2012
SPD-Bundestagsfraktion, Pressestelle
Platz der Republik 1, 11011 Berlin
Telefon: 030/227-5 22 82, Fax: 030/227-5 68 69
E-Mail: presse@spdfraktion.de
Internet: www.spdfraktion.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 17. August 2012