Schattenblick →INFOPOOL →PARLAMENT → SPD

SOZIALES/2244: Konzertierte Aktion gegen Armut von Alleinerziehenden


Pressemitteilung der SPD-Bundestagsfraktion - 10. März 2014

Arbeitsgruppe: Familie, Senioren, Frauen und Jugend

Konzertierte Aktion gegen Armut von Alleinerziehenden



Sönke Rix, frauenpolitischer Sprecher:

Die Bertelsmann-Stiftung zeigt mit ihrer heute vorgestellten Studie "Alleinerziehende unter Druck": Einelternfamilien sind überdurchschnittlich von Armut und Arbeitslosigkeit betroffen. Im Vergleich zu Paarfamilien sind sie bundesweit fünf Mal häufiger auf Arbeitslosengeld II angewiesen. Und es trifft vor allem Frauen, denn sie stellen 90 Prozent der Alleinerziehenden. Nur jede Zweite von ihnen erhält Kindesunterhalt vom Ex-Partner, der Rest entweder weniger oder gar nichts.

"Nur die Hälfte der Kinder in Eineltern-Familien erhalten den vereinbarten Unterhalt. Das bedeutet für rund eine Million Kinder und deren alleinerziehenden Elternteil eine zugespitzte finanzielle Situation. Wir müssen die Alleinerziehenden deshalb finanziell entlasten, indem wir den seit 2004 geltenden steuerlichen Entlastungsbetrag von 1.308 Euro spürbar anheben. Und wie auch beim Kindergeld muss der Entlastungsbetrag nach der Zahl der Kinder gestaffelt werden.

Wir müssen zudem die Alleinerziehenden in ihren Chancen auf dem Arbeitsmarkt stärken: Beispielsweise soll bei den Unterstützungsangeboten der Bundesagentur für Arbeit vor allem in der Grundsicherung für Arbeitsuchende ein Augenmerk auf Alleinerziehende gelegt werden. Und sie sollen von den Möglichkeiten der Teilzeitausbildung profitieren können.

Vor allem aber dürfen wir die Armut von Alleinerziehenden erst gar nicht entstehen lassen. Dafür müssen wir Frauen in die Lage versetzen, sich eigenständig durch eigene Erwerbsarbeit absichern zu können. Deshalb brauchen wir eine konzertierte Aktion: Die wirksamste Medizin sind ein Recht auf zeitlich befristete Teilzeit und ein Rückkehrrecht auf die frühere Arbeitszeit, ein gesetzlicher flächendeckender Mindestlohn, gesetzliche Regelungen zur Entgeltgleichheit und der Ausbau von Ganztagsbetreuung an Kitas und Schulen."

Copyright 2014 SPD-Bundestagsfraktion

*

Quelle:
Pressemitteilung Nr. 101 vom 10. März 2014
SPD-Bundestagsfraktion, Pressestelle
Platz der Republik 1, 11011 Berlin
Telefon: 030/227-5 22 82, Fax: 030/227-5 68 69
E-Mail: presse@spdfraktion.de
Internet: www.spdfraktion.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 12. März 2014