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SOZIALES/2419: Frauenanteil in Führungspositionen - Ohne Quote geht es nicht!


SPD-Pressemitteilung vom 19. Mai 2015

Elke Ferner: Ohne Quote geht es nicht!


Zu den heute von FidAR und dem Bundesfrauenministerium vorgelegten neuesten Zahlen (Stichtag 14.01.2015) zum Frauenanteil in Führungspositionen erklärt die Bundesvorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Sozialdemokratischer Frauen (ASF) Elke Ferner:

Die Initiative "FidAR - Frauen in die Aufsichtsräte" hat heute zum vierten Mal den Women-on-Board-Index vorgelegt - die wichtigste Studie zur Entwicklung des Frauenanteils in Führungspositionen der größten deutschen Unternehmen. Die vorgelegten Zahlen unterstreichen noch einmal klar die Notwendigkeit einer gesetzlichen Quotenregelung. Sie sind auch in diesem Jahr ernüchternd.

Zwar hat sich der Frauenanteil in den Aufsichtsräten der 160 untersuchten börsennotierten Unternehmen in Deutschland erhöht. Viele Unternehmen haben erstmals Frauen in die Führungsspitze geholt. So liegt der Frauenanteil in Aufsichtsräten aktuell bei 19,6 Prozent im Vergleich zu 18,9 Prozent im Vorjahr. Jedoch ist der Frauenanteil in Vorständen sogar noch gesunken - auf mickrige 5,4 Prozent. Auch das Tempo der Erhöhung des Frauenanteils in den Führungsetagen hat sich wieder verlangsamt.

Das "Gesetz für die gleichberechtigte Teilhabe von Frauen und Männern an Führungspositionen in der Privatwirtschaft und im öffentlichen Dienst" ist seit 1. Mai in Kraft. Für die meisten börsennotierten Unternehmen gilt damit ab Anfang 2016 eine gesetzlich vorgeschriebene Frauenquote von 30 Prozent im Aufsichtsrat. Diese Quote erfüllen bisher nur 24 der 101 betroffenen Unternehmen. Für rund drei Viertel der vom Gesetz betroffenen Unternehmen bleibt noch einiges zu tun.

Für weitere 3.500 Unternehmen sieht das Gesetz ab Mitte 2015 vor, verbindliche Zielvorgaben für die Erhöhung des Frauenanteils und Fristen zu deren Erreichung in Vorstand, Aufsichtsrat und den obersten Managementebenen zu benennen und zu veröffentlichen. Die SPD-Frauen und viele Frauenverbände haben jahrelang für eine gesetzliche Frauenquote gekämpft. Dieser politische Druck hat zum Erfolg geführt. Mit Freude warten wir nun darauf, dass dank des Gesetzes Gleichstellung auch endlich in den deutschen Führungsetagen ankommt.

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Quelle:
SPD-Pressemitteilung 106/15 vom 19. Mai 2015
Herausgeber: SPD Parteivorstand, Pressestelle
Bürgerbüro, Willy-Brandt-Haus
Wilhelmstraße 141, 10963 Berlin
Tel.: 030/25 991-300, Fax: 030/25 991-507
E-Mail: pressestelle@spd.de
Internet: www.spd.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 20. Mai 2015

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