afrika süd - zeitschrift zum südlichen afrika
Nr. 2, März/April 2016
DR Kongo
Wahlen werden verzögert
Zivilgesellschaftliche Gruppen plädieren für eine Durchführung der Wahlen in der DR Kongo in diesem Jahr, obwohl sie wissen, dass Wahlen keineswegs die Probleme des Landes lösen. Demgegenüber spielt Präsident Josef Kabila auf Zeit. Er ist seit 2001 an der Macht und wurde 2006 und 2011 wiedergewählt. Die Verfassung verbietet eine weitere Amtszeit. Nun gibt es Anzeichen für eine Verzögerung der Wahlen. Die unabhängige nationale Wahlkommission der DR Kongo gab bekannt, sie würde achtzehn Monate brauchen, um die Daten der Wahlberechtigten zu aktualisieren. Ihr Leiter Corneille Nangaa erläuterte in den Medien, es gäbe technische Probleme. Dem war eine Meldung des Innenministers vorausgegangen, das neue Wahlgesetz und andere Gesetze, die mit den Wahlen zusammenhängen, würden erst im März 2016 dem Parlament vorgelegt.
Das nährt Vermutungen, die Regierung werde nicht die verfassungsmäßig vorgegebenen Zeitmarken einhalten, wonach die nächsten Präsidentschaftswahlen im November 2016 stattfinden sollen. Es herrscht Unsicherheit wegen der verzögerten Wählerregistrierung und weil Kabila noch nicht öffentlich bekanntgegeben hat, dass er nicht für eine dritte Amtszeit kandidieren werde. Fraglich ist, ob von Seiten der Afrikanischen Union und der Vereinten Nationen Vermittlungen zwischen der Regierung und den Oppositionsparteien bzw. -gruppen zur Klärung solcher Fragen stattfinden können. Das Europäische Parlament forderte die DR Kongo am 10. März zur Durchführung der Wahlen bis Ende 2016 auf. Der UN-Sicherheitsrat diskutierte am 22. März über das Gebiet der großen Seen, die USA und Großbritannien unterstrichen dabei, wie wichtig die Durchführung der Wahlen in diesem Jahr sei.
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ICH BIN, WEIL ANDERE SIND: MENSCHEN AUF DEM WEG
Menschen auf dem Weg. Bernhard (Felix) von Grünberg und Klaus Thüsing
über Migration und Flucht.
AKTUELL
URAN IN NAMIBIA - SEGEN ODER FLUCH?
In Namibia wird Uran abgebaut, das Industrieländer als Brennstoff für
ihre Atomkraftwerke nutzen. Gleichzeitig importiert Namibia teuren
Strom. Bertchen Kohrs deckt diese Gegensätze auf.
PHOSPHATRAUSCH IN DER TIEFSEE
Der geplante Phosphatabbau vor Namibias Küste ruft Wissenschaftler und
Kritiker auf den Plan. Swakopmund Matters fürchtet um die Zerstörung
des marinen Ökosystems und der Fischerei.
DORFBEWOHNER GEGEN URANABFALL
Im Malawisee werden Uranabfälle versenkt. Die Bewohner im
Karinga-Distrikt wollen das stoppen. Von ihrer Kampagne berichtet
Collins Mtika.
IM GUPTAGATE VERFANGEN
Ausverkauf des Staates, Errichtung einer Schattenregierung und
verantwortungslose Patronage lauten die Vorwürfe gegen Präsident Jacob
Zuma. Eine Chronologie von Rita Schäfer skizziert Hintergründe und
Kontroversen in der Regierung und Opposition.
DARF DER MÖRDER VON CHRIS HANI AUF FREIEN FUSS?
Gibt des zwanzig Jahre nach Beginn der Wahrheits- und
Versöhnungskommission (TRC) Gerechtigkeit für die Opfer? fragt
Marjorie Jobson.
KENNY MOTSAMAI: KEINE HAFTENTLASSUNG OHNE FREIHEIT
In Südafrika sind heute noch schwarze politische Gefangene in Haft.
Das betrifft Kämpfer der APLA, des bewaffneten Arms des Pan Africanist
Congress (PAC). Sabelo Sibanda setzt sich für sie ein.
"EIN GRIQUA OHNE LAND IST EIN NACKTER GRIQUA"
Den Kampf der Griqua um Land und Identität beschreibt Erwin
Schweitzer.
UMKÄMPFTES LAND
Die Rückgabe von Land ist in Südafrika politisch umstritten.
LANDSCHAFTEN DES ERINNERNS
Unsettled. Ein südafrikanischer Fotoessay über das Ostkap von Cederic
Nunn. Seinen Spuren folgt Tamara Fick.
ZAKES MDA UND NAKHANE TOURÉ
Literarische Begegnungen im Goethe-Institut in Johannesburg. Beate
Steinblum über den Dialog der zwei bedeutenden südafrikanischen
Autoren.
BLAME ME ON HISTORY - WILLIAM 'BLOKE' MODISANE
Er schrieb Geschichte - die Geschichte Sophiatowns, des vibrierenden
Jazz- und Kulturbezirks in Johannesburg. Modisane zählte auch zu den
wichtigsten Journalisten der Zeitschrift Drum. Katharina Fink erinnert
an sein Werk.
LINDA GABRIELS LYRIK
Warnung des Chefarztes: Diese Gedichte könnten Sie verfolgen. Ncube
beschreibt Empfindungen beim Lesen der Lyrik und stellt ausgewählte
Gedichte vor.
DAS AUSSCHWEIFENDE ZURECHTSTUTZEN
Der angolanische Schriftsteller Jose Eduardo Agualusa im Gespräch mit
Manfred Loimeier.
ALLES PASSIERT HIER Michael Keglers Gedanken zu zwei großartigen Luanda-Romanen.
ISLAM UND POLITIK AUF SANSIBAR
Auf dem Inselarchipel Sansibar fanden am 20. März 2016 erneute Wahlen
statt. Roman Loimeier erläutert den Einfluss des Islams auf Politik
und Geschichte.
REZENSIONEN
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Quelle:
afrika süd - zeitschrift zum südlichen afrika
45. Jahrgang, Nr. 2, März/April 2016, S. 7
Herausgeber: informationsstelle südliches afrika e.V. (issa)
Königswinterer Straße 116, 53227 Bonn
Tel.: 0228 / 46 43 69, Fax: 0228 / 46 81 77
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Internet: www.issa-bonn.org
"afrika süd" erscheint mit 6 Heften im Jahr
Jahresabonnement Euro 40,-
veröffentlicht im Schattenblick zum 11. Juni 2016
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