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LATEINAMERIKA/1258: Solidarität mit Honduras (Regionale Kampagne gegen die Flexibilisierung der Arbeit)


Regionale Kampagne gegen die Flexibilisierung der Arbeit - Oliver Luethi
Solidaritätsnote vom 31. März 2011, 17.49 Uhr

Solidarität mit Honduras


San José, Costa Rica, 31. März 2011

An die Organisationen und Mitglieder der Honduras-Kampagne
An das honduranische Volk

Als Regionale Kampagne, einem Netzwerk, in das über 70 soziale Organisationen Mittelamerikas integriert sind, bringen wir unsere Solidarität mit der honduranischen Kampagne gegen die Flexibilisierung der Arbeit und dem gesamten honduranischen Volk, das aktuell unter einer neuen Welle der Gewalt seitens des Unterdrückungsregimes von Porfirio Lobo zu leiden hat, zum Ausdruck.

Mit großer Bestürzung haben wir von der brutalen Repression gegen die Demonstrationen von Schülern und Lehrern, die gegen die Privatisierung der öffentlichen Bildung kämpfen, erfahren. Die Repression gipfelte in dem Tod einer Lehrerin, Dutzenden Verletzten und ungefähr 20 inhaftierten Lehrern. Außerdem wurde nach uns vorliegenden Informationen auch eine Protestaktion des Volkes der Garifuna [1] in der näheren Umgebung der Gemeinde Triunfo de la Cruz niedergeschlagen, wobei Miriam Miranda, die Anführerin der Garifuna-Organisation OFRANEH [2], festgenommen wurde [3].

Diese bedauerlichen Vorfälle machen deutlich, daß in Honduras immer noch dieselbe Situation der Repression und Verfolgung andauert, die infolge des Staatsstreiches vom Juni 2009 entstanden ist. Es sieht so aus, daß die Unterdrückung in diesem Land inzwischen alltäglich geworden ist und daß die Kriminalisierung der sozialen Proteste und die willkürlichen Festnahmen ihrer Anführer fortgesetzt wird, während zur selben Zeit die Regierung von Porfirio Lobo mit der Anerkennung durch die Mehrheit der Länder der Hemisphäre wie auch anderer Teile der Welt rechnen kann.

Seitens der Regionalen Kampagne gegen die Flexibilisierung der Arbeit unterstützen wir die Lehrer und das honduranische Volk in seinem Anspruch auf seine Rechte und in seinem unermüdlichen Kampf für ein Land mit mehr Gerechtigkeit und Gleichheit. Das Volk von Honduras wird sich niemals beugen, und am Ende wird sein Kampf zum Erfolg führen.


Im Namen der Regionalen Kampagne unterzeichnen wir sowohl als Repräsentanten unserer Landesorganisationen als auch als Vertreter und Vertreterinnen der regionalen Koordination.

Ruth Rodríguez
Frente Nacional por la defensa de los derechos económicos y sociales - FRENADESO
Panamá

Roger Barrantes
Confederación Sindical de Trabajadores "José Benito Escobar" - CST-JBE
Nicaragua

Martha Zaldaña
Federación de Asociaciones y Sindicatos Independientes de El Salvador - FEASIES
El Salvador

David Eduardo Soto Oliva
Federación Nacional de Sindicatos de Trabajadores del Estado de Guatemala - FENASTEG
Guatemala

Mario Torres
Sindicato Patriótico de la Educación - SINPAE 7 de agosto / Central General de Trabajadores - CGT
Costa Rica

Oliver Luethi
Para la Coordinación Regional de la Campaña Regional contra la Flexibilidad Laboral - ASEPROLA
Costa Rica


Anmerkungen:

[1] Die Garifuna sind eine zentralamerikanische Volksgruppe, deren in Honduras lebenden Angehörigen auf fast 100.000 geschätzt werden.

[2] Organización Fraterna Negra de Honduras (OFRANEH)

[3] Anderen Quellen zufolge soll Miriam Miranda auf öffentlichen Druck hin wieder freigelassen worden sein und über ihre Festnahme in einem am 29.03.2011 verfaßten Brief berichtet haben.
http://hondurasresists.blogspot.com/2011/03/letter-from-miriam-miranda-recently.html


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Quelle:
Solidaritätsnote vom 31.03.2011
Regionale Kampagne gegen die Flexibilisierung der Arbeit
Oliver Luethi
Facilitador de Campañas
ASEPROLA
www.laboralred.net

in einer Übersetzung des Schattenblick aus dem Spanischen


veröffentlicht im Schattenblick zum 3. April 2011